AKTIE IM FOKUS 2: Übernahmefantasie für Commerzbank schwindet mit Gebot für BPM

Veröffentlicht am 25.11.2024, 18:06
© Reuters.
CBKG
-
CRDI
-

(neu: Aktienkurse aktualisiert und Aussagen des Unicredit-Chefs im 4. Absatz)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Interesse des Großaktionärs Unicredit (BIT:CRDI) am italienischen Konkurrenten Banco BPM hat am Montag deutliche Spuren im Commerzbank-Kurs hinterlassen. Die Übernahmefantasie rund um das Frankfurter Kreditinstitut wurde gedämpft, der Aktienkurs sank zum Handelsschluss um 5 Prozent.

Die Papiere fielen damit deutlich unter die 15-Euro-Marke und auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Sie näherten sich der 200-Tage-Linie, die aktuell bei 14,19 Euro verläuft. Anfang September war Unicredit im großen Stil bei der Commerzbank (ETR:CBKG) eingestiegen, was einige Zeit lang für Übernahmefantasie gesorgt hatte. Vom Zwischenhoch bei fast 17 Euro ist der Kurs aber mittlerweile wieder um bis zu 16 Prozent abgesackt.

Für die Banco-BPM-Aktien ging es indes um 5,5 Prozent nach oben, sie erreichten den höchsten Stand seit 2016. Unicredit bietet 0,175 eigene Aktien je Anteil. Der Kurs von Unicredit gab um knapp 5 Prozent nach. Sollte das Vorhaben greifen, müssen bei derzeit etwas mehr als 1,5 Milliarden Banco-BPM-Aktien rund 265 Millionen Unicredit-Anteile zur Verfügung stehen. Wenn die italienische Großbank dafür ihr Kapital erhöht, droht den Aktionären eine Gewinnverwässerung.

Die geplante Übernahme von Banco BPM erfolge unabhängig von dem Engagement bei der Commerzbank, teilte die italienische Bank mit. Unicredit-Chef Andrea Orcel sagte, dass er die Beteiligung an der zweitgrößten deutschen Privatbank derzeit vor allem als Finanzinvestition einstuft und eine mögliche Übernahme unwahrscheinlicher geworden sei.

Laut dem Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets relativieren auch schon die Kosten für eine Banco-BPM-Übernahme die Chance auf einen nachfolgenden Commerzbank-Kauf. Der Börsenwert der Italiener liegt aktuell bei etwa zehn Milliarden Euro. Die Deutschen werden mit bei 17 Milliarden Euro bewertet.

Zwei große Übernahmen in kurzer Zeit seien "eher unrealistisch", kommentierte Molnar. "Die Unicredit könnte auch darüber nachdenken, den derzeit neunprozentigen Anteil am Frankfurter Geldhaus wieder etwas abzubauen, was noch mehr Druck auf den Commerzbank-Kurs ausüben könnte." Eine im September wegen des Unicredit-Einstiegs entstandene Kurslücke drohe in den kommenden Tagen geschlossen zu werden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.