FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aixtron-Papiere haben am Donnerstag ihrem starken Kursverlauf seit Jahresbeginn Tribut gezollt. Da dieser auch Vorschusslorbeeren enthält, reagierten Anleger nun enttäuscht auf den Quartalsbericht des Unternehmens. Verzögerungen beim Umsatz überschatten die angehobene Auftragsprognose.
Die Papiere brachen zeitweise prozentual zweistellig ein und sackten unter die Marke von 25 Euro. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 8,3 Prozent auf 26,50 Euro zu Buche, womit sie Schlusslicht im MDax blieben.
Der Spezialmaschinenbauer für die Chipindustrie (ETR:VVSM) will in diesem Jahr zwar noch mehr Aufträge hereinholen. Zudem soll vom Umsatz in der Tendenz mehr als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben als bislang avisiert. Dennoch wurde das Umsatzziel unverändert beibehalten. Als Grund nannte das Management, dass es zuletzt bei der Auslieferung fertiger Maschinen wegen noch fehlender Exportlizenzen gestockt habe. Im laufenden Schlussquartal soll dies aber noch aufgeholt werden, gibt sich die Führungsriege optimistisch.
Investoren wurden dennoch vorsichtiger, auch wenn die Quartalszahlen als stark beurteilt wurden, wie etwa von der Jefferies-Analystin Olivia Honychurch. Doch während der deutsche Aktienmarkt in den vergangenen Monaten unter den Folgen des Krieges in der Ukraine, der hohen Inflation und Konjunktursorgen gelitten hatte, war die Aixtron-Aktie in Summe davon verschont geblieben. Im Jahresverlauf steht trotz des Einbruchs an diesem Donnerstag immer noch ein Plus von fast 50 Prozent zu Buche.
Zuletzt hatte der Kurs der Aktie Mitte Oktober nochmals neuen Schwung gewonnen und die Hürde um 28 Euro hinter sich gelassen. Bei 29,37 Euro erklomm sie dann am Dienstag den höchsten Stand seit 2011.