FRANKFURT (dpa-AFX) - Erneut drohende Streiks haben die Aktien der Lufthansa (XETRA:LHAG) am Montag zurückgehalten. Die Papiere der größten deutschen Fluggesellschaft verbilligten sich am Mittag um 0,19 Prozent. Sie zählten damit zu den schlechtesten Werten im Dax und konnten nicht am weiteren Anstieg des Marktbarometers teilnehmen: Der deutsche Leitindex gewann 0,60 Prozent hinzu.
Die Anleger sorgten sich um die finanziellen Folgen eines möglichen Arbeitskampfes, sagte ein Händler. Am frühen Nachmittag will die Gewerkschaft Ufo den Fahrplan für die angekündigten Streiks bekannt geben. Bereits in der vergangenen Woche mussten die Aktien einer zuvor rasanten Kurserholung Tribut zollen - die Papiere rutschten trotz einer erhöhten Gewinnprognose für das 2015 ab. "Unter dem Strich bleibt die Situation schwierig", erklärte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Eine schnelle Lösung des Konflikts sei nicht in Sicht, auch wenn die möglichen Streiks nicht überraschten. Die Lufthansa versuche derzeit mit einem Schlichter noch zu vermitteln. An ihrer grundsätzlichen Sicht zur Neuordnung des Rentensystems und der Übergangsversorgung dürfte die Fluggesellschaft aber festhalten. Langfristig sei die konsequente Haltung des Lufthansa-Managements zu begrüßen, meinte Marktexperte Uwe Eilers von Geneon Vermögensmanagement. Streiks wären immer noch deutlich billiger als mögliche zukünftige Pensionslasten, wenn die Lufthansa den Forderungen nachkommen würde. Die Rückstellungen für diese Verpflichtungen stiegen auch aufgrund der niedrigen Zinsen bereits in erheblichem Ausmaß.