FRANKFURT (dpa-AFX) - Beiersdorf (XETRA:BEIG) hat die Börse am Donnerstag mit seiner Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr enttäuscht. Am späten Vormittag büßten die Anteilsscheine 3,02 Prozent auf 82,43 Euro ein. Damit gehörten sie zu den größten Verlierern im Dax (DAX).
Als Gründe für den Kursrutsch machten Börsianer die schwache Klebstoffsparte Tesa und die schon recht hohe Bewertung der Aktie verantwortlich. Zudem seien defensive Titel im aktuell wieder freundlichen Marktumfeld wenig attraktiv.
DURCHWACHSENE ZAHLEN
Analyst Thomas Maul von der DZ Bank sprach von lediglich durchwachsenen Zahlen des Konsumgüterherstellers, hält aber die bestätigten Jahresziele für erreichbar. Die gestiegenen Gewinnkennziffern sahen einige Börsianer im Rahmen der Erwartungen oder darüber.
Bei den aktuellen Resultaten stehe aber die rückläufige Marge bei Tesa im Fokus, die Fragen über das Klebstoffgeschäft des Hamburger Konzerns aufwerfe, merkte ein Analyst an. Daneben war der Eurokurs für den Umsatzrückgang in der ersten Jahreshälfte verantwortlich.
AKTIE WAR 'FELS IN DER BRANDUNG'
"Die Aktien haben in den zuletzt recht turbulenten Zeiten für viele Investoren als Fels in der Brandung funktioniert", schrieb Andreas Lipkow vom Berliner Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Mit steigenden Erwartungen an das Umsatz- und Gewinnwachstum habe auch der Aktienkurs entsprechend zugelegt.
Die Unsicherheit nach dem Votum der Briten zum EU-Austritt hatte Beiersdorf-Aktien Auftrieb gegeben. Auf Jahressicht steht das Papiere mit einem Kursminus von gut 2 Prozent immer noch besser da als der deutsche Leitindex, der im selben Zeitraum um knapp 5 Prozent nachgab.
Angesichts des eher freundlichen Börsenumfelds schichteten nun aber viele Anleger von defensiven Aktien wie Beiersdorf in wachstumsorientierte Papiere um, so Lipkow. Dies zeigen auch die aktuell schwachen Aktien des Chemie- und Pharmakonzerns Merck KGaA (XETRA:MRK) und des Sportartikelherstellers Adidas (XETRA:ADSGn).