FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Geschäfte mit der Fahrzeugindustrie haben Rheinmetall (XETRA:RHMG) die Bilanz 2014 gerettet und der Aktie am Donnerstag einen kräftigen Schub verpasst. Das Papier des Autozulieferers und Rüstungskonzerns gewann am Vormittag 3,34 Prozent auf 41,56 Euro und lag damit einsam an der Spitze des MDax (MDAX). Der Index mittelgroßer Unternehmen notierte zeitgleich 0,17 Prozent tiefer.
Allerdings hat die Rheinmetall-Aktie die Durststrecke der vergangenen Monate damit noch lange nicht vergessen gemacht. Allein zwischen Juli und November 2014 verlor die Aktie unter anderem wegen zweier Gewinnwarnungen mehr als 40 Prozent ihres Wertes. Nun erreichte sie wieder das Niveau von September. Während die Militärsparte der Düsseldorfer unter anderem wegen sinkender Rüstungsbudgets vieler Länder rote Zahlen schrieb, brummt das Geschäft mit Fahrzeug-Komponenten. Hier fuhr der Konzern einen operativen Gewinn in Rekordhöhe ein. Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) verdiente das Segment mit 184 Millionen Euro 16 Prozent mehr als im Vorjahr. 2015 soll sich der harte Sparkurs auszahlen und die Kosten um bis zu 75 Millionen Euro sinken. Analysten erwarten dadurch beim Ebit nach Sonderposten mehr als eine Verdoppelung von 102 auf knapp 250 Millionen Euro. Rheinmetall habe die nach dem dritten Quartal gesenkten Erwartungen knapp übertroffen, schrieb Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank. Die Autozuliefersparte habe gut abgeschnitten und das Rüstungsgeschäft verzeichne einen hohen Auftragseingang. Dies sollte dem Unternehmen helfen, Vertrauen zurückzugewinnen. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe hob den besser als erwartet ausgefallenen operativen Konzerngewinn hervor.