MAILAND (dpa-AFX) - Ein Milliardenverlust des italienischen Telekomanbieters Tim Group (vormals Telecom Italia (MI:TLIT)) hat den Kurs der Aktie am Donnerstag einbrechen lassen. Zuletzt sackten die Papiere an der Mailänder Börse um rund 14 Prozent ab und kosteten noch knapp 30 Euro-Cent. Sie fielen auf das niedrigste Niveau seit Herbst 2020.
Der Nettoverlust von 8,6 Milliarden Euro im Schlussquartal 2021 ist höher als der Börsenwert des Unternehmens. Für das laufende Jahr prognostizierte der Konzern zudem einen deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebitda), was nach Aussage des Analysten Carl Murdoch von der Berenberg Bank "die größte Enttäuschung" des Quartalsberichts ist.
Ursächlich für den Milliardenverlust seien Abschreibungen auf den Firmenwert, Steuern und die Tochter DAZN, schrieb Analyst Jerry Dellis vom Investmenthaus Jefferies. Auf eine Dividende müssten die Aktionäre verzichten. Mit Kapitalausgaben auf dem Heimatmarkt von 3,2 Milliarden Euro 2022 und 3,1 Milliarden Euro 2023 liege das Unternehmen über früheren Prognose, die Tim im Dezember kassiert habe.