FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein tristerer Gewinnausblick hat den zuletzt arg gebeutelten Volkswagen (ETR:VOWG) -Aktien am Montag weiter zugesetzt. Sie fielen kurz nach dem Handelsstart als Dax-Schlusslicht um 2,70 Prozent auf 100,36 Euro.
Am Freitag nach Börsenschluss hatte der Autobauer das Jahresgewinnziel gesenkt. Laut Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) hinterließen gestiegene Produktkosten sowie Lieferkettenprobleme infolge der Überflutungen in Slowenien ihre Spuren. Die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes dürfen nun sinken, auch wenn viele Marktteilnehmer bereits mit einer Gewinnwarnung gerechnet hätten, erklärte der Experte. Schließlich habe sich der Autobauer auf mehreren Branchenveranstaltungen am vorsichtigsten geäußert, erklärte der Experte in einer Studie. Gleichzeitig seien die beibehaltenen Absatz- und Umsatzziele des Dax -Konzerns ein Zeichen der Zuversicht.
Konjunktursorgen hatten zuletzt auf den Kursen der gesamten Autobranche gelastet, VW war allerdings deutlicher unter Druck geraten. Investoren sorgen sich vor allem um den immer härteren Wettbewerb im wichtigen chinesischen Markt, der Experten zufolge Massenhersteller stärker treffen dürfte als Hersteller von Oberklassefahrzeugen.
Die Volkswagen-Papiere fielen am Montag auf ein Tief seit April 2020. Allein im laufenden Jahr 2023 haben sie bereits 13,7 Prozent verloren, während es BMW (ETR:BMWG) und Mercedes-Benz (ETR:MBGn) auf Zuwächse von 12 Prozent beziehungsweise immerhin einem halben Prozent bringen. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts notiert aktuell knapp neun Prozent höher als Ende 2022.