Investing.com - Der Dax ist nach der weniger pessimistischen geldpolitischen Entscheidung der Fed zum Handelsauftakt am Donnerstag unter Druck geraten und hat mit 10.565 Punkten ein neues Jahrestief erreicht.
Der Dax sank zuletzt um 1,46 Prozent auf 10.609 Zähler, der MDax, der mittelgroße deutsche Unternehmen umfasst, fiel um 1,49 Prozent auf 21.659 Zähler, der SDAX gab um 1,29 Prozent auf 9.503 Zähler nach. Die Technologieböse TecDax rutschte um 1,75 Prozent auf 2.450 Zähler
Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf einen Korridor von 2,25 bis 2,5 Prozent angehoben. Als Begründung für die Entscheidung nannten die Währungshüter die hohe Auslastung am US-Arbeitsmarkt bei gleichzeitig sinkender Arbeitslosigkeit. Da die Inflation weiterhin recht niedrig ist, wird die Fed nun noch stärker auf die hereinkommenden Daten achten, auch weil sich die Wirtschaft im kommenden Jahr wohl abkühlen dürfte.
Die Dot-Plot-Matrix, die am Markt als Gradmesser für künftige Zinserhöhungen angesehen wird, impliziert im kommenden Jahr nur noch zwei statt drei Zinsschritte. Beachtlich war jedoch, dass ein Gross der Währungshüter auch 2019 drei Zinserhöhungen erwartet.
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Für Druck auf der Tinte sorgten Aussagen von Jerome Powell zum Abschmelzen der Bilanzsumme. So will die Fed auch im kommenden Jahr ihre Bilanz um bis zu 50 Milliarden Dollar pro Monat reduzieren.
Seit Beginn des Normalisierungsprozesses im Oktober 2017 hat die US-Notenbank ihr Portfolio an Treasuries und Mortage-Backed Securities um gut 365 Milliarden Dollar auf 4,14 Billionen Dollar gesenkt und damit den Märkten eine enorme Menge an Liquidität entzogen.
"Wir überlegten sorgfältig, wie wir die Geldpolitik normalisieren könnten, und kamen zu dem Schluss, dass wir die Bilanznormalisierung auf Autopilot umstellen und die Geld- und Zinspolitik zur Anpassung an eingehende Daten nutzen würden. Ich denke, das war eine gute Entscheidung", sagte Jerome Powell.
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Die Märkte hatten gehofft, dass Jerome Powell ihnen ihr Lebenselixier zurückgeben würde und beim Abschmelzen der Bilanzsumme etwas auf die Bremse drücken würde. Das geschah aber so nicht und der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq Composite rutschten allesamt auf neue Jahrestiefs.
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Tops und Flops im DAX
Aus den Depots flogen vor allem die Papiere der Deutschen Bank (DE:DBKGn), die um 3,78 Prozent einbrachen. Unter Druck stand auch das Papier von Infineon Technologies (DE:IFXGn), das um 2,20 Prozent Federn lassen musste. Die ThyssenKrupp-Aktie (DE:TKAG) verlor 2,18 Prozent an Wert, die Deutsche Lufthansa (DE:LHAG) um 2,32 Prozent.
von Robert Zach