Rote Lichter, Kursverluste, Aktien, die auf den Boden der Tatsachen zurückfallen. Angst, Panik, Crash, Korrekturen. Alle diese Beschreibungen schüren eine Emotion bei den Investoren: Verlustängste und die Möglichkeit, dass wir etwas verlieren.
Aber Foolishe Investoren müssen zwingend anfangen, anders zu denken, wenn sie an der Börse erfolgreich sein wollen. Denken wir einmal nach: Wir laufen doch schließlich auch nicht weg, wenn an unseren Lieblingsgeschäften Schilder mit -50 % und Ausverkauf hängen. Oder etwa doch?
Aktien anders gedacht: Lauf weg, wenn der Schlussverkauf kommt Stellen wir uns das einmal vor: Du befindest dich in einem Einkaufszentrum und siehst deinen Lieblingsladen. Dabei siehst du viele Werbeschilder: Ausverkauf! Sonderangebote! Minus 50 %. Teilweise bis zu 70 % reduziert! Wir alle kennen die Slogans, mit denen wir uns in die Läden begeben und eine Hose kaufen, die wir mögen und womöglich tragen. Nur, dass wir sie einmal günstiger bekommen.
Das können wir auch auf Aktien übertragen. Die bunten Werbeschilden sind die roten Kurse vor den Aktien, die so manches Minus vorweisen. Slogans wie Ausverkauf oder Sonderangebot können wir mit Korrektur oder Crashs synonym verwenden. Erst einmal sind alle diese Wörter nicht positiv oder negativ behaftet. Wir haben sie einfach nur dazu gemacht. Gleichzeitig haben wir vielleicht Aktien, so wie wir bereits Hosen haben. Unsere Reaktion fällt jedoch anders aus.
Wenn wir unsere Lieblingshose für -70 % sehen, werden wir ganz euphorisch: Und machen ein Schnäppchen. Aber wehe, wenn die Aktien, die wir schon gekauft haben, um 70 % einbrechen. Dann kaufen wir die gleiche Qualität nicht zu einem günstigen Kurs erneut. Nein, sondern viele Investoren überlegen, sich dann von den Aktien zu trennen, die sie teurer gekauft haben. Mal ehrlich: Das wäre so, als wenn man die Hose, die man trägt, zu ungünstigeren Konditionen versuchen würde umzutauschen.
Warum handeln wir so? Die Kernfrage lautet daher: Warum handeln wir so, wenn es um Aktien geht? Vielleicht, weil der Kauf von Wertpapieren mit höheren Einsätzen als das Kaufen einer Hose verbunden ist. Oder weil Aktien lediglich den Zweck haben, unser Vermögen zu vermehren. Wohingegen die Hose den Zweck besitzt, unsere Beine zu bekleiden. Womöglich ist es auch beides zusammengenommen.
Wenn wir jedoch genauer darüber nachdenken, sollten wir Aktien besser kaufen wie Hosen. Und vor allem zuschlagen, wenn beides günstig ist. Irrationale Entscheidungen zu treffen, bloß weil sich ein Schlussverkauf oder ein Crash ankündigt, das ist eigentlich ziemlich dämlich.
Der Artikel Aktien anders gedacht: Lauf weg, wenn der Schlussverkauf startet! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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