TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Donnerstag erneut uneinheitlich tendiert. Japanische Aktien verzeichneten Kursgewinne. In China präsentierten sich die Märkte hingegen schwächer.
Die Börsen reagierten damit auf wechselhafte Signale aus den USA. Zunächst hatten tendenziell strikte geldpolitische Aussagen im Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung belastet, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) anmerkten. Dann sorgten jedoch die Zahlen von Nvidia (NASDAQ:NVDA) für Aufatmen. "Einmal mehr konnte der Halbleiterkonzern die hochgesteckten Erwartungen übertreffen", hieß es von der Landebank Baden-Württemberg. Von den starken Vorgaben profitierten die asiatischen Halbleiterwerte.
An der japanischen Börse ging es nach den Verlusten der beiden Vortage wieder nach oben. Die Marktstrategen der Deutschen Bank begründeten die Gewinne mit dem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der im Mai den höchsten Stand innerhalb eines Jahres erreicht und wieder die Expansionsschwelle überschritten hat. Der Leitindex Nikkei 225 gewann 1,26 Prozent auf 39 103,22 Punkte.
Allerdings bleibt die weitere Zinsentwicklung in Japan abzuwarten. "Gestern durchbrachen die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen erstmals seit elf Jahren die Marke von ein Prozent", so die Landesbank Baden-Württemberg. Der Aufwärtstrend habe jüngst einen neuen Schub erhalten, nachdem die Bank of Japan die Märkte mit einer Reduzierung ihres Anleihekaufprogramms überrascht habe. Der restriktivere Kurs dürfte sich fortsetzen.
Gewinne verzeichneten auch die Börsen Indiens und Südkoreas. Die südkoreanische Notenbank hatte die Leitzinsen unverändert gelassen und damit den Erwartungen entsprochen. In Australien ging es dagegen nach unten. Der S&P/ASX 200 sank um 0,46 Prozent auf 7811,80 Punkte.
Auch die chinesischen Börsen schwächelten. In Hongkong belasteten dabei die Abgaben der Immobilienwerte. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor im späten Handel 1,62 Prozent. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Werten der Festlandbörsen sank um 1,08 Prozent auf 3644,80 Punkte.