TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag etwas nachgegeben. Angesichts fehlender Vorgaben der Wall Street und wenigen Daten mangelte es den Börsen in Fernost an Impulsen. Auf Wochensicht verzeichneten die Märkte der Regio Asien-Pazifik unterdessen leichte Gewinne.
Vor den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten herrschte zudem eine gewisse Zurückhaltung. "Die US-Wirtschaft bremst derzeit vernehmlich ab", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Zahl der neue geschaffenen Stellen könnte daher enttäuschen, was wiederum günstig für die Zinssenkungshoffnungen wäre, denn damit würde sich "die Tür für eine Leitzinswende der US-Notenbank per September noch weiter öffnen, als dies schon bislang der Fall ist."
Nach dem starken Wochenverlauf und einem Rekordhoch des Nikkei 225 im frühen Freitagshandel nahmen Anleger in Japan etwas den Fuß vom Gas. Der Nikkei 225 endete mit 40.912,37 Punkten nahezu unverändert. Die japanischen Haushaltsausgaben waren im Mai unerwartet stark gefallen. Das mache die Entscheidung der japanischen Notenbank über Zinserhöhungen nicht einfacher, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) an.
Auch in Australien hielten sich die Veränderungen in Grenzen. Der Leitindex S&P/ASX 200 verlor nach den Vortagesgewinnen 0,12 Prozent auf 7822,30 Punkte.
Zur Schwäche neigten dagegen einmal mehr die chinesischen Börsen. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong verlor zuletzt 0,88 Prozent auf 17.869,27 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen sank um 0,64 Prozent auf 3.423,75 Punkte.
Ausnahme war die südkoreanische Börse, die von den Gewinnen des marktbeherrschenden Schwergewichts Samsung (F:SAMEq) profitierte. Steigende Chippreise infolge der starken Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) hatten das Ergebnis des Elektronikriesen beflügelt. In seinem Quartalsausblick für die Monate April bis Juni geht der Marktführer für Speicherchips, Smartphones und Fernsehern davon aus, dass sich der operative Gewinn im Jahresvergleich um mehr als das Fünfzehnfache gesteigert hat.
Die Zahlen für das abgelaufene Quartal lagen zudem deutlich über den Erwartungen des Markts. Beim Umsatz erwartet Samsung Electronics einen Anstieg um 23 Prozent auf 74 Billionen Won (49,6 Milliarden Euro). Traditionell veröffentlicht der Konzern genauere Zahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt. Samsung profitiert wie andere Chiphersteller vor allem von der großen Nachfrage nach Halbleitern, die für die Entwicklung der KI notwendig sind. Die Aktie gewann fast drei Prozent.