TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - An den wichtigsten asiatischen Börsen ist es am Montag bergab gegangen. Sie folgten damit der Wall Street, die am Freitag in späten Handel unter Druck geraten war. Die am Dienstag anstehenden US-Verbraucherpreisdaten warfen wegen ihrer Bedeutung für die amerikanische Geldpolitik bereits ihre Schatten voraus. Allgemein wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung tags darauf den Leitzins um weitere 0,50 Prozentpunkte anheben wird. Anziehende Corona-Zahlen in China dämpften zudem die Hoffnungen auf eine rasche wirtschaftliche Öffnung sowie Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Die erwartete US-Zinserhöhung bedeutet zwar eine Verlangsamung des geldpolitischen Straffungstempos gegenüber den letzten vier Sitzungen mit einer Erhöhung um jeweils 0,75 Prozentpunkte. Doch tendenziell schmälern steigende Zinsen die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren. Zudem steigern höhere US-Zinsen die Attraktivität des US-Dollar als Anlagewährung, was liquide Mittel aus Asien und anderen Regionen abziehen könnte.
An den chinesischen Märkten fielen die Kursverluste angesichts der Corona-Infektionszahlen besonders deutlich aus: Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen sank um 1,12 Prozent auf 3953,44 Punkte, und der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte sogar 2,52 Prozent auf 19 399,00 Zähler ein.
In einer radikalen Kehrtwende vergangenen Mittwoch hatte Chinas Regierung ihre rigorose Null-Covid-Strategie weitgehend aufgehoben. Lockdowns wurden beendet, die strenge Testpflicht, zwangsweise Quarantäne oder Isolation von Kontaktpersonen weitgehend gelockert. Schon vorher hatte es allerdings Anzeichen gegeben, dass die Zahl der Infizierten anstieg und die Tests und Nachverfolgung der Infektionen längst nicht mehr mithalten konnten.
Derweil schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 am Montag lediglich mit einem Minus von 0,21 Prozent bei 27 842,33 Punkten. Die zuvor veröffentlichten japanischen Erzeugerpreise für den November belegten, dass die Inflation des Landes auf dem höchsten Niveau seit fast 40 Jahren verharrt.
Auch beim australischen S&P ASX 200 hielt sich der Kursverlust zu Wochenbeginn in Grenzen: Er verabschiedete sich 0,45 Prozent tiefer bei 7180,8 Zählern aus dem Handel.