PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Wenige Stunden vor der Veröffentlichung des jüngsten US-Arbeitsmarktberichts am Freitag haben sich die Anleger an Europas Börsen nur zaghaft aus der Deckung gewagt. Die Kurse bekamen dabei etwas Rückenwind vom schwächeren Euro, der Exporte erleichtert.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone lag zuletzt 0,26 Prozent im Plus bei 3025,34 Punkten. Der französische CAC-40-Index (CAC 40) gewann 0,48 Prozent auf 4460,94 Punkte und der britische FTSE 100 (ISE:UKX) rückte ähnlich stark um 0,50 Prozent auf 6779,47 Zähler vor.
Die amerikanischen Jobzahlen gelten als Schlüssel für die anstehende Entscheidung der US-Notenbank Fed über eine Leitzinserhöhung. Diese würde weltweite Auswirkungen haben und die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Anlageformen wie Anleihen schmälern. Auch dürften viele Investoren ihr Geld in den Dollarraum holen.
"Robuste Arbeitsmarktdaten könnten heute ordentliche Schwankungen auslösen", erklärte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Zwar würden die meisten Börsianer mittlerweile davon ausgehen, dass die US-Leitzinsen bald steigen. Es sei aber unklar, ob dieser Schritt schon im September erfolge.
Unter der Zurückhaltung der Anleger litt am Freitagmorgen vor allem die Bankenbranche. Der entsprechende Branchenindex (DJX:SX7P) im Stoxx 600 Europe fiel um rund ein halbes Prozent. Allerdings hatten sich die Bankenwerte in den vergangenen Tagen auch kräftig erholt von den Nachwehen des Brexit-Votums und hausgemachter Probleme.
Zu den Gewinnern unter den Branchen zählten die Energieversorger, deren Aktien sich an den Vortagen eher schleppend entwickelt hatten. Der Branchenindex (DJX:SX6P) stieg um anderthalb Prozent.