PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Starke Wirtschaftsdaten aus der Eurozone haben Europas Börsen am Dienstag beflügelt. Außerdem gab es Rückenwind von den Aktienmärkten aus China. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) konnte am Vormittag um 2,04 Prozent auf 3263,31 Punkte vorrücken. In der vergangenen Wochen hatte der Leitindex der Eurozone noch in der Verlustzone gelegen und den August sogar mit einem Minus von mehr als neun Prozent beendet.
Der CAC 40 (CAC 40) in Paris stand am Dienstag zuletzt 1,85 Prozent höher bei 4633,89 Punkten, und in London rückte der FTSE 100 (ISE:UKX) um 1,35 Prozent auf 6156,38 Punkte vor.
Für einen positiven Start hatten die chinesischen Festlandbörsen gesorgt. Für diese war es erstmals seit mehren Handelstagen wieder nach oben gegangen - und dies, obwohl schwache Daten zum chinesischen Außenhandel zunächst die Aktienmärkte in China und auch Japan spürbar belastet hatten. Doch während die Tokioter Börse sehr schwach schloss, schwenkten die Märkte in China zuletzt kräftig ins Plus.
Die Stimmung am Parkett hat sich zudem offenbar spürbar verbessert. Die starken Schwankungen an den Börsen seien in den vergangenen zurückgegangen und momentan wirke es so, als ob die Anleger die negativen Folgen eines Abschwungs in China neu einschätzen würden, sagte Analyst Markus Huber von Peregrine & Black.
Einen weiteren positiven Schub erhielt der europäische Leitindex durch ein überraschend stärkeres Wirtschaftswachstum in der Währungsunion: Die Eurozone wuchs im zweiten Quartal stärker als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 0,4 Prozent höher als im ersten Quartal. In der früheren ersten Schätzung hatten die Statistiker einen Zuwachs um lediglich 0,3 Prozent ermittelt.
Beste Branche ist die Autoindustrie. Der entsprechende Subindex im Stoxx 60 stieg um mehr als zweieinhalb Prozent. Zu den Gewinnern im EuroStoxx 50 gehörten die Aktien des deutschen Autobauers BMW mit einem Plus von mehr als drei Prozent. Der Subindex für die europäische Versorgerbranche kletterte um mehr als zwei Prozent. Die Papiere des Energiekonzerns RWE (XETRA:RWEG) stiegen um mehr als sieben Prozent und setzten sich damit an die Spitze des europäischen Leitindex. RWE-Aktie hatten in den vergangenen Monaten stark nachgegeben.