PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen bleiben auf Berg- und Talfahrt. Nach einem schwächeren Start konnte sich der EuroStoxx 50 F:SX5E wieder stabilisieren und stand am späteren Vormittag klar mit 0,81 Prozent im Plus bei 2950,96 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone ebenfalls einen Zickzack-Kurs hingelegt und am Ende belastet von schwachen Unternehmenszahlen tiefer geschlossen.
Auch die Indizes in London und Paris erstarkten am Dienstag nach einem mauen Auftakt. Der Pariser CAC 40 (PSE:PCAC) stand zuletzt mit 1,01 Prozent im Plus bei 4031,41 Punkten, und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) kletterte um 0,55 Prozent auf 6301,54 Punkte.
Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg machten als Marktstütze unter anderem die neuesten Konjunkturdaten aus China aus. Demnach hatte sich die chinesische Wirtschaft weniger stark abgekühlt als befürchtet. Dies dürfte die jüngsten Konjunktursorgen etwas beruhigen, hieß es bei der Landesbank.
In Asien hingegen waren die Daten zuvor noch überwiegend mit Enttäuschung aufgenommen worden und hatten in der Region überwiegend für Abschläge gesorgt. Gute Vorgaben kamen dagegen aus den USA, wo die Wall Street den schwachen IBM-Zahlen (ETR:IBM) F:IBM getrotzt hatte.
Auch am Dienstag kamen aus Europa wieder einige Unternehmenszahlen, die jedoch keine eindeutigen Impulse liefern konnten. Europaweit verbuchten sämtliche Branchen Gewinne. Das kleinste Kursplus fiel auf die Versorger (DJX:SX6P) mit 0,09 Prozent. Am besten schlugen sich die Öl- und Gas-Titel (DJX:SXEP) mit einem durchschnittlichen Kurszuwachs von 1,22 Prozent.
Die Branche stand mit einer tragischen Nachricht fernab aller Bilanzen im Blick: Der Chef des französischen Ölkonzerns Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB), Christophe de Margerie, war in der Nacht bei einem Flugzeugunfall auf einem Moskauer Flughafen ums Leben gekommen. Die Total-Aktie, die am Morgen an der Pariser Börse noch mit einem Minus von mehr als einem Prozent in den Tag gestartet war, konnte sich aber deutlich erholen und stand zuletzt 1,21 Prozent höher.
Bilanzen kamen am Dienstag vorwiegend aus Großbritannien. So hat der britische Chip-Designer ARM (FSE:ARM) (ISE:ARM) im abgelaufenen Quartal wieder mehr Umsatz aus Patentgebühren erwirtschaftet. Nachdem die Patent-Erlöse im Frühjahr abgesackt waren, kam dies zunächst gut an. Doch die Aktie konnte ihre Gewinne nicht halten und verlor zuletzt 0,88 Prozent. Dabei konnte auch die positive Stimmung nicht helfen, die der amerikanische Chip-Hersteller Texas Instruments F:TXN (FSE:TII) mit seinen Geschäftszahlen verbreitet hatte.
Schlecht kam auch der Bericht zum Quartalsumsatz des Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser (FSE:3RB) bei den Anlegern an. Die Aktie verlor zuletzt 1,76 Prozent. Weil die Geschäfte in Lateinamerika und Asien nicht so gut wie geplant laufen, geht das Unternehmen 2014 nun in Deckung. Das Management dampfte seine Jahresprognose leicht ein und rechnet nun mit einem Umsatzplus ohne das Pharmageschäft von 4 Prozent. Vorher waren noch 4 bis 5 Prozent angepeilt.