PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach ihrem starken Wochenausklang ist Europas Börsen am Montag vorerst der Schwung ausgegangen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) pendelte am Vormittag dicht um seinen Schluss vom Freitag, zuletzt lag der europäische Leitindex mit minus 0,08 Prozent bei 3238,57 Punkten. Dabei bremsten auch die Sorgen um drohende Strafzölle der USA auf europäische Autoimporte.
In der vergangenen Woche hatten noch die Hoffnung auf neue Stimulierungsmaßnahmen in der europäischen Geldpolitik sowie versöhnliche Signale im US-chinesischen Handelsstreit die Börsen weiter beflügelt. Zum Wochenbeginn fehlte es jedoch zunächst an Kurstreibern. Auch von Konjunkturseite ist an diesem Tag mangels wichtiger Daten kaum Rückenwind zu erwarten. Die US-Märkte fallen als möglicher Impulsgeber ebenfalls aus, dort wird zum Wochenstart wegen eines Feiertages nicht gehandelt. Die Analysten der Credit Suisse (5:CSGN) warnten indes in einer am Montag veröffentlichten Studie, dass nach dem starken Börsenlauf seit Jahresbeginn womöglich bereits das Ende der Aufholjagd gekommen sein könne und rieten Investoren, Aktien nun nicht mehr in ihren Portfolios überzugewichten. Auf Unternehmensseite Branchenführer in Europa waren am Morgen die Telekommunikationswerte mit im Schnitt 0,49 Prozent (STOXX Europe 600 Telecom), während die Autowerte (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) mit 0,90 Prozent Minus am deutlichsten nachgaben. US-Präsident Donald Trump droht bereits seit Monaten mit Strafzöllen für Europas Autobauer. Inzwischen ist die Frist abgelaufen, binnen der das US-Handelsministerium sich zu der Sache äußern sollte. Falls dieses tatsächlich zu der Ansicht gelangt, dass der Import von Autos und Zulieferteilen die nationale Sicherheit des Landes beeinträchtigt, könnte der US-Präsident binnen 90 Tagen über Sonderzölle befinden. Belastend hinzu kamen für die europäischen Autobauer abermals gesunkende Kfz-Absatzzahlen aus China. Das Land ist ein wichtiger Markt für die Branche.