PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben sich nach einer Schwächephase am Dienstag wieder etwas erholt. Wegen der anhaltenden Unsicherheit über die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump reichte es aber nur für moderate Kursgewinne. Auch die Zurückhaltung der Anleger vor der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed am Mittwoch stand einer besseren Entwicklung im Wege.
Bis zum späten Vormittag legte der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,58 Prozent zu auf 3281,78 Punkte. Im ersten Handelsmonat 2017 trat der Leitindex der Eurozone damit per saldo auf der Stelle. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) gewann am Dienstag 0,57 Prozent auf 4811,92 Punkte, während der FTSE 100 in London um 0,35 Prozent auf 7143,53 Punkte vorrückte.
Im europäischen Branchenvergleich hatten Bankaktien die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 (Stoxx 600 Banks) gewann 1,19 Prozent. Ihm half ein Kurssprung bei der Deutschen Bank (4:DBKGn), die ihre russische Geldwäsche-Affäre nach Strafzahlungen von insgesamt umgerechnet 587 Millionen Euro an Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien weitgehend abhaken kann. Unicredit-Aktien (6:CRDI) gewannen knapp zwei Prozent, obwohl milliardenschwere Abschreibungen den italienischen Branchenvertreter 2016 tief in die Verlustzone gerissen hatten. Für den Index der Finanzdienstleister (Stoxx 600 Financial Services PR) ging es um 0,72 Prozent hoch. Hier stachen die Papiere der Deutschen Börse (4:DB1Gn) hervor, die von einer Kaufempfehlung der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas profitierten.
Schlusslicht in der Branchenübersicht war hingegen der Index der Reise- und Freizeitunternehmen (Stoxx 600 Travel & Leisure PR), der um 0,54 Prozent sank. Das Kursminus von mehr als ein Prozent bei Air France-KLM (9:AIRF) erklärten Händler mit einer gestrichenen Kaufempfehlung der amerikanischen Citigroup (NYSE:C).
Für Givaudan (5:GIVN) ging es um knapp 5 Prozent bergab. Der schweizerische Aromen- und Duftstoffhersteller hatte im vergangenen Jahr trotz einer Umsatz- und Gewinnsteigerung die Erwartungen verfehlt.
Dagegen sprangen die Aktien von Hennes & Mauritz (H&M) (12:HMb) um fünfeinhalb Prozent hoch. Der Vorsteuergewinn der Modekette im Schlussquartal 2016 fiel besser als von Analysten erwartet aus. Zudem tragen die Schweden dem boomenden Onlinegeschäft Rechnung und formulieren ihre jährlichen Wachstumsziele neu.