PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach der Stabilisierung am Freitag sind Europas wichtigste Aktienmärkte mit moderaten Verlusten in die neue Börsenwoche gestartet. Die Anleger agierten zunächst vorsichtig, mit Blick auf eine weitere Woche mit Unternehmenszahlen und eine neue Runde von Inflationsdaten aus den USA und China, hieß es aus dem Handel.
Der EuroStoxx 50 fiel gegen Mittag um 0,30 Prozent auf 4319,90 Punkte. Der französische Cac 40 sank um 0,25 Prozent auf 7296,61 Zähler. Der britische FTSE 100 büßte 0,61 Prozent auf 7518,21 Punkte ein.
Chinas Handelsbilanzzahlen am Dienstag und die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten werden Aufschluss über den Erholungspfad des Landes geben. Mit dem Bericht über die US-Verbraucherpreise am Donnerstag und über die Erzeugerpreise am Freitag könnten Anleger weitere Klarheit über die Entwicklung der Inflation und die Gesundheit der größten Volkswirtschaft der Welt erhalten.
Am Freitag hatten durchwachsene US-Arbeitsmarktdaten die Marktstimmung letztlich stabilisiert. Tiffany (NYSE:TIF) Wilding, Ökonomin beim Vermögensverwalter Pimco erkannte in den Daten eine langsame Abkühlung des Arbeitsmarktes, ist jedoch der Meinung, dass letztlich eine noch stärkere Verlangsamung notwendig ist, um eine erneute Beschleunigung der Inflation im nächsten Jahr zu verhindern.
Aus Branchensicht waren europaweit Aktien aus dem Gesundheitssektor mit einem Plus des betreffenden Index von 0,4 Prozent am stärksten gefragt. Dagegen wurden Papiere aus dem Rohstoffsegment mit minus 1,3 Prozent am meisten verkauft.
Auf Unternehmensseite ging es am Montag im europäischen Ausland trotz der laufenden Quartalsberichtssaison nachrichtlich relativ ruhig zu. Eine Ausnahme bildeten die Aktien von PostNL (AS:PTNL) . Sie kletterten nach unerwartet guten Quartalszahlen des Logistikkonzerns auf den höchsten Stand seit sechs Monaten und notierten zuletzt 6,8 Prozent im Plus. Damit bauten sie den Kursgewinn im laufenden Jahr auf rund 15 Prozent aus.
Das operative Quartalsergebnis von PostNL sei überraschend stark ausgefallen und auch die angehobenen Jahresziele seien positiv, schrieb UBS-Analyst Ivar Billfalk-Kelly und rechnet nun mit steigenden Konsensschätzungen. Barclays-Analyst Marco Limite lobte auch die niedrigeren Umstrukturierungskosten der Niederländer.