PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch von den Vortagesverlusten etwas erholt. Das unentschiedene Schwanken vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank und dem US-Arbeitsmarktbericht setzte sich fort. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um 0,88 Prozent auf 4906,92 Punkte. Der französische Cac 40 legte um 0,46 Prozent auf 7974,56 Zähler zu. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,13 Prozent auf 8242,73 Punkte nach oben.
"Die Investoren positionieren sich erwartungsgemäß vor der EZB-Sitzung defensiv", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Auf der Verkaufsseite stehen die Bankaktien (NASDAQ:KBWB) und einige zyklische Branchen."
Etwas Rückenwind erhielten die Märkte von den wieder gestiegenen US-Zinshoffnungen. "In den USA ist die Zahl der offenen Stellen im April auf das tiefste Niveau seit drei Jahren gefallen", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets dazu an. Bestätigen die noch anstehenden Arbeitsmarktdaten diese Abkühlung, wäre der Weg aus seiner Sicht für US-Zinssenkungen vielleicht doch wieder etwas früher frei als erst im derzeit konsensfähigen September.
Von diesen Hoffnungen profitierten die zinssensiblen Technologiewerte. Branchenprimus ASML (AS:ASML) legte um 3,5 Prozent zu. Die Aktie reagierte damit auch auf günstige Aussagen von Barclays (LON:BARC) zum Markt der Halbleiterausrüster. Entgegen der Erwartung einer zyklischen Korrektur erweise sich die Nachfrage in China als robust, hatte Analyst Tom O'Malley in einer Branchenstudie geschrieben. Das Umfeld werde von 2025 an günstiger.
Gefragt waren zudem Einzelhandelswerte. Gute Geschäfte zu Beginn des zweiten Quartals beflügelten die Aktie von Inditex (BME:ITX) . Die Papiere des Bekleidungskonzerns gewannen zuletzt rund vier Prozent. Die Analysten von Jefferies werteten die Zahlen als Beleg dafür, dass Inditex weiter Marktanteile gewinne.
Im schwächelnden Rohstoffsektor ragte mit Voestalpine (VIE:VOES) ein kleinerer Titel hervor. Die Aktie des österreichischen Stahlunternehmens gewann 4,1 Prozent. Die Analysten von Baader werteten das abgelaufene Geschäftsjahr als solide.