PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Schwache Konjunkturdaten haben den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) am Freitag etwas weiter ins Minus gedrückt. Die deutsche Industrieproduktion war im Juni überraschend geschrumpft. Auch die französische Industrie schwächelte.
Der EuroStoxx notierte zuletzt 0,36 Prozent tiefer bei 3655,26 Punkten. Auf Wochensicht zeichnet sich damit aber immer noch ein Plus von mehr als 1 Prozent ab. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris verlor am Freitag 0,27 Prozent auf 5177,93 Punkte. Außerhalb der Eurozone gab der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,10 Prozent auf 6740,54 Punkte nach.
An der Börse in Athen hingegen baute der Leitindex Athex Composite seine Vortagesgewinne aus und legte um rund anderthalb Prozent zu. Die zuletzt besonders stark gebeutelten Bankaktien erholten sich von ihren jüngsten Kurseinbrüchen und legten um bis zu 6 Prozent zu. Zu Wochenbeginn war der Handel in Athen nach einer fünfwöchigen Zwangspause wieder aufgenommen worden; danach war der Markt eingebrochen.
Ansonsten hielten sich die Anleger kurz vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für Juli mit Engagements zurück. Für Marktstratege Andreas Paciorek vom Handelshaus CMC Markets kann die Reaktion der Märkte auf diese Konjunkturdaten nur schwer vorhergesagt werden: Zu gute Arbeitsmarktzahlen könnten seiner Meinung nach die Erwartungen an eine US-Zinswende nach oben im September weiter erhöhen und so die Märkte belasten. Angesichts der zuletzt gestiegenen Sorgen um die Konjunktur und der Vermutung, dass eine Zinswende eventuell bereits eingepreist sei, könnten erfreuliche Zahlen aber auch zu einer Erholung am Aktienmarkt führen.
Aus Branchensicht notierten europaweit lediglich Aktien von Rohstoffkonzernen (DJX:SXPP) sowie Öl- und Gasunternehmen (DJX:SXEP) im Plus. Sie hatten am Donnerstag besonders stark unter dem schwachen Ölpreis gelitten. Dementsprechend waren die Anteilsscheine des französischen Ölkonzerns Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) nun mit einem Plus von 2 Prozent der Favorit im EuroStoxx.
Aktien von Telekom-Unternehmen (DJX:SXKP) gaben um überdurchschnittliche 0,65 Prozent nach. Schlechte Nachrichten kamen von Telecom Italia (ETR:TQI) (AFF:TIT): Rückstellungen für drohende Kartellstrafen hatten bei dem Konzern im ersten Halbjahr nahezu den kompletten Gewinn aufgezehrt.