PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der (Euro Stoxx 50) hat seine zu Wochenbeginn erzielten Gewinne etwas ausgebaut. Der im längerfristigen Vergleich schwache Euro sorgte am Dienstag für eine weiterhin freundliche Stimmung. Kursverluste bei der Gemeinschaftswährung erleichtern die Ausfuhren der exportlastigen Unternehmen der Eurozone. Überdies bewegte auch die Berichtssaison der Unternehmen zum dritten Quartal die Kurse teils deutlich.
Der EuroStoxx legte am Vormittag um 0,23 Prozent auf 3101,12 Punkte zu. Für den französischen CAC-40-Index (CAC 40) ging es um 0,23 Prozent auf 4562,94 Punkte nach oben. Der britische FTSE-100-Index (ISE:UKX) rückte um 0,55 Prozent auf 7025,05 Punkte vor und profitierte dabei von Gewinnen bei den schwer gewichteten Minenwerten.
Kaum Impulse lieferte der aktuelle Ifo-Geschäftsklimaindex. Der Umfrage unter Firmenchefs zufolge hatte sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen auch im Oktober weiter verbessert und den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren erreicht. Einem Experten zufolge stimmen die Daten kurzfristig durchaus positiv. Allerdings decke sich die Stimmung nicht ganz mit den "harten Fakten", die eher einen kleinen Wachstumsdämpfer im dritten Quartal gezeigt hätten. Daher sollten die Ifo-Daten nicht überbewertet werden, erklärte er.
Aus Branchensicht präsentierten sich Minenwerte (DJX:SXPP) mit einem Plus von 2,69 Prozent am attraktivsten. Schlusslicht in der Sektorübersicht waren die Technologieunternehmen (DJX:SX8P). Sie gaben um 0,63 Prozent nach.
Im EuroStoxx sicherten sich die Aktien von Orange (PARIS:ORAn) mit einem Gewinn von 4,61 Prozent den Spitzenplatz. Der französische Telekomkonzern legte beim Wachstumstempo dank seiner gut laufenden Geschäfte in Afrika und Spanien einen Zahn zu. Laut Analyst Javier Borrachero von Kepler Cheuvreux übertraf der Umsatz im Heimatmarkt etwas die Erwartungen.
Ebenfalls zu den Favoriten zählten die Anteilsscheine von Air Liquide (PA:AIRP) (PSE:PAI) (XETRA:AIL). Dank seiner jüngsten Übernahme des US-Konkurrenten Airgas steigerte der französische Gase-Hersteller seinen Umsatz kräftig. Die Air-Liquide-Papiere stiegen um mehr als 2 Prozent.
Schlusslicht im Leitindex der Eurozone aber waren die Anteilscheine von Safran (PA:SAF) (PSE:PSAF), die knapp 2,5 Prozent einbüßten. Der französische Luftfahrt- und Rüstungskonzern musste einen Umsatzrückgang hinnehmen. Grund war die Überführung einiger Geschäfte in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Flugzeugbauer Airbus (XETRA:AIRG) (PARIS:AIR).
In Zürich gerieten die Papiere von Novarits (FSE:NOT) (VTX:NOVN) etwas unter Druck und fielen um rund 1,5 Prozent. Der Pharmakonzern hatte im dritten Quartal wegen der Konkurrenz durch Nachahmerprodukte einen Gewinnrückgang verzeichnet.
Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi will mit einem Sparprogramm neues Vertrauen bei Investoren gewinnen. Es sieht den Abbau von 2600 Stellen bis 2019 vor, das sind gut 10 Prozent der aktuellen Beschäftigtenzahl. Zudem sollen 500 von 2000 Filialen geschlossen und Geschäftsteile verkauft werden. Die Anleger nahmen dies positiv auf: Die Aktien knüpfen an ihre Mitte des Monats gestartete Erholungsrally an und schnellten um rund 20 Prozent nach oben.