PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch mit Ausnahme der Londoner Börse an ihre Erholungstendenz vom Vortag angeschlossen. Allerdings gaben sie am Nachmittag einen Großteil ihrer Gewinne wieder ab. Marktbeobachter erklärten dies mit dem nachlassenden Schwung am New Yorker Aktienmarkt, wo vor allem Technologiewerte unter die Räder kamen.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand zum Handelsende nur noch mit 0,18 Prozent im Plus auf 3590,06 Punkten. In Frankreich gewann der CAC-40-Index (CAC 40) 0,14 Prozent auf 5398,05 Punkte. Seit es Anfang des Monats überwiegend abwärts gegangen war für die Börsen Europas, hat seit Mitte November eine Stabilisierung eingesetzt. Mit einer deutlicheren Erholung tun sich die Indizes aber schwer.
In Großbritannien ging es zur Wochenmitte für den FTSE 100 (GB0001383545) um 0,90 Prozent abwärts auf 7393,56 Zähler. Hier belastete einerseits das zum US-Dollar und zum Euro wieder deutlich gestiegene Pfund, denn eine starke heimische Währung kann Exporte britischer Unternehmen belasten.
Zudem haben sich Medienberichten zufolge London und Brüssel im Streit um die Brexit-Schlussrechnung angenähert. Eine genaue Summe sei noch nicht festgelegt worden, werde aber je nach Auslegung zwischen 45 und 55 Milliarden Euro liegen, hieß es. Marktexperte David Madden von CMC Markets verwies zudem auf sinkende Kupferpreise, welche die im "Footsie" schwer gewichteten Minenwerte unter Druck gebracht hätten.
Technologiewerte gaben im Zuge der deutlichen Verluste an der New Yorker Nasdaq-Börse besonders stark nach. Der Tech-Index (STOXX Europe 600 Technology) in der Stoxx-600-Branchenübersicht verlor 2,72 Prozent. Die Titel des Halbleiterindustrie-Ausrüsters ASML (7:ASML) etwa sackten um 4,67 Prozent ab. Die Einzelhandelsbranche zeigte sich dagegen am stärksten. Der entsprechende Branchenindex gewann 1,74 Prozent.
Unter den Einzelwerten gewannen im EuroStoxx die Aktien der spanischen Bank BBVA (11:BBVA) 1,99 Prozent. Sie verkauft Immobilien im Wert von rund 4 Milliarden Euro an den US-Investor Cerberus.