PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der steigende Eurokurs hat den EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) am Dienstag erneut belastet. Der Leitindex der Eurozone drehte nach einem verhaltenen Start ins Minus, nachdem er bereits zu Wochenbeginn unter der festen Gemeinschaftswährung gelitten hatte. Kursgewinne beim Euro (FX1:EURUS) verringern die Exportchancen der hiesigen Unternehmen in Länder außerhalb der Eurozone.
Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner ergänzte: "Der Hang der Marktteilnehmer, Kasse zu machen, ist vor dem Jahresende größer als die Tendenz zu kaufen." Immer wieder sorgten größere Verkaufsorders im eher dünnen Handelsgeschehen für Abgabedruck. Die gleichzeitige Eurostärke zum US-Dollar mache es den Börsenbullen derzeit immer schwerer, dem Druck standzuhalten.
Der EuroStoxx stand zuletzt 0,49 Prozent tiefer bei 3197,17 Punkten, nachdem er zu Wochenbeginn bereits um rund anderthalb Prozent abgesackt war. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) fiel am Dienstag um 0,53 Prozent auf 4541,08 Punkte.
Der spanische IBEX-35-Index (SIX:IB) stabilisierte sich nach seinem zu Wochenbeginn erlittenen Einbruch von 3,62 Prozent und trat zuletzt nahezu auf der Stelle. Nach der Parlamentswahl vom Sonntag zeichnet sich gleichwohl immer noch kein Regierungsbündnis ab. Im EuroStoxx zählten demzufolge die Tags zuvor noch deutlich abgestraften Papiere der Banken BBVA (MADRID:BBVA) (FSE:BOY) und Banco Santander (MADRID:SAN)(FSE:BSD2) mit moderaten Aufschlägen zu den wenigen Gewinnern.
Für den FTSE-100-Index (ISE:UKX) in London ging es derweil um 0,03 Prozent auf 6036,49 Punkte nach oben. Dem britischen Leitindex kam dabei der Anstieg der schwer gewichteten Rohstoffaktien zu Gute.
Aus Branchensicht zählten demnach auch die Aktien aus dem Bergbausektor (DJX:SXPP) sowie Öl- und Gaswerte (DJX:SXEP) mit Aufschlägen von 0,34 beziehungsweise 0,50 Prozent zu den wenigen Gewinnern. Sie profitierten von dem Anstieg der entsprechenden Preise an den Kassamärkten. Am unattraktivsten präsentierten sich die Papiere von Technologieunternehmen (DJX:SX8P) mit einem Abschlag von 0,70 Prozent.
Von Unternehmensseite war die Nachrichtenlage wenige Tage vor Weihnachten dünn. In Zürich gewannen die Papiere des Pharmaunternehmens Actelion (VTX:ATLN) mehr als 1 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte das Medikament Uptravi zur Behandlung von Lungenbluthochdruck zugelassen.