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Aktien Europa: Verluste - Zinsausblick der US-Notenbank belastet

Veröffentlicht am 19.12.2024, 12:17
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PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag stärker verloren. Damit hinterließ die Sitzung der US-Notenbank, die bereits die Wall Street nach unten gezogen hatte, auch in Europa ihre Spuren. Analyst Anderson Alvers vom Broker ActivTrades sprach von einer geldpolitisch strikten Entscheidung der US-Notenbank, nachdem zwar der Zins gesenkt, der Ausblick aber auf eine langsamere Gangart bei weiteren Schritten hindeute.

Bis zum Mittag sank der EuroStoxx 50 um 1,67 Prozent auf 4.874,81 Punkte. Außerhalb des Euroraums sank der Schweizer SMI um zwei Prozent auf 11.406,79 Zähler. Der britische FTSE 100 gab um 1,38 Prozent auf 8.086,04 Punkte nach.

"Damit ist eine Zinssenkungsblase geplatzt", konstatierte Marktexperte Andreas Lipkow angesichts der Vorgaben aus den USA. "Des Weiteren haben die Quartalszahlen von Micron (NASDAQ:MU) Technologie die schwierige Situation im Halbleitersektor aufgezeigt."

Die enttäuschenden Zahlen und der Ausblick des US-Halbleiterunternehmens hinterließen im europäischen Technologiesektor merkliche Spuren. Das Schwergewicht ASML (AS:ASML) gab um vier Prozent nach, auch andere Halbleitertitel schwächelten.

Die gedämpften Zinshoffnungen und die möglichen Folgen für die Finanzmärkte lasteten zudem auf den Finanzdienstleistern. Der Branchenprimus UBS (SIX:UBSG) büßte knapp vier Prozent ein. Ebenfalls auf der Verliererseite standen die zinssensiblen Immobilienwerte.

Unter den Industriewerten büßten ABB (ST:ABB) 4,6 Prozent ein. Das US-Analysehaus Bernstein Research erwartet bei dem Automationskonzern im Vergleich zu den starken Trends im Vorquartal eine Verlangsamung. Die wichtigsten Kennziffern dürften unter den Markterwartungen liegen.

Besser hielten sich Versorger (NYSE:XLU), Telekommunikationswerte und Nahrungsmitteltitel, die weniger von der allgemeinen Konjunkturentwicklung abhängig sind. Pharmawerte litten dagegen unter den Abgaben von Roche (SIX:RO) , die um 2,3 Prozent fielen. Der Antikörper "Prasinezumab" zur Behandlung von Parkinson hatte in einer Studie der Phase IIb den primären Endpunkt verfehlt.

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