PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten hat sich am Donnerstag wieder merklich aufgehellt. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone gewann gegen Mittag 0,69 Prozent auf 3570,19 Punkte, nachdem er zuvor acht Tage nacheinander im Minus geschlossen hatte. Die Postbank sieht nach der jüngsten Verlustserie nun die Chance auf eine Trendwende. Die Gewinne an den asiatischen Börsen an diesem Donnerstag gäben jedenfalls Hoffnung, dass dem so ist.
Der französische Leitindex CAC-40 (CAC 40) rückte zuletzt um 0,62 Prozent auf 5333,94 Zähler vor. Der Londoner FTSE-100-Index stand 0,16 Prozent höher auf 7384,32 Punkten. Der britische Einzelhandel hatte im Oktober etwas stärker zugelegt als gedacht. Dagegen war die Inflation in der Eurozone im Oktober wie erwartet leicht gesunken.
In der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht war der Baustoffsektor (Stoxx 600 Construction Materials PR) mit plus 1,7 Prozent vorne. Kräftige Kursgewinne der Aktien von Bouygues (9:BOUY), Vinci (9:SGEF) und HeidelbergCement (4:HEIG) schoben den Sektor an.
Bouygues (9:BOUY) habe ein starkes drittes Quartal hinter sich und die Erwartungen übertroffen, kommentierten die Analysten von Kepler Cheuvreux die Geschäftsentwicklung des französischen Mischkonzerns. Die Aktien gewannen mehr als viereinhalb Prozent. HeidelbergCement legten nach einem positiven Analystenkommentar von Bernstein Research um rund 2 Prozent zu. Vinci waren im Eurostoxx mit rund zweieinhalb Prozent weit vorne.
Unternehmenszahlen gab es zudem vom britischen Lebensversicherer Prudential (3:PRU), dessen Geschäfte in Asien, den USA und Europa weiter gut laufen. Auch die Entwicklung des Neugeschäfts beurteilten Branchenexperten positiv. Die Papiere verteuerten sich um 0,70 Prozent.
Die Aktien des Technologiekonzerns GKN (3:GKN) rutschten am "Footsie"-Ende nach einer weiteren Warnung mit Blick auf das US-Luftfahrtgeschäft um rund sechseinhalb Prozent in den Keller. Hinzu kommt, dass der designierte Vortandschef Kevin Cummings bereits wieder aus dem Unternehmen raus ist. Auch die Dividende könnte nun wegfallen, fürchten Analysten.