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Aktien Europa: Wachsende Vorsicht belastet

Veröffentlicht am 04.06.2024, 12:06
Aktualisiert 04.06.2024, 12:15
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag wieder nachgegeben. Sinkende US-Futures belasteten in einem zurückhaltenden Markt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank gegen Mittag um 1,08 Prozent auf 4949,47 Punkte. Der französische Cac 40 büßte 0,88 Prozent auf 7927,73 Zähler ein. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,68 Prozent auf 8206,54 Punkte nach unten.

Angesichts der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag und der Euroraum-Zinsentscheidung am Donnerstag war Vorsicht angesagt. "Die Sitzung der Europäischen Zentralbank würde sich gut eignen, nach einer Zinssenkung und den damit geschaffenen Fakten die aufgelaufenen Gewinne einzufahren", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Eine Zinssenkung gelte zwar als sicher. Doch ob die Hoffnungen auf weitere Schritte erfüllt werden, sei unsicher. Zurückhaltung von Seiten der EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte aus seiner Sicht deshalb "einiges Enttäuschungspotenzial" im Markt freisetzen.

Schwächster Sektor waren die Energiewerte (NYSE:XLE). Sie reagierten damit auf die anhaltende Talfahrt der Ölpreise. Sorgen vor einem Überangebot setzen den Notierungen zu. BP (LON:BP) gaben dabei um 3,8 Prozent nach.

Auch konjunkturabhängige Sektoren wie Automobile, Industriegüter und Rohstoffe standen unter Druck. Am Vortag hatte es erneute Warnsignale von der US-Konjunktur gegeben. Mit einem unerwarteten Rückgang hatte sich der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe weiter von der Wachstumsschwelle entfernt. Am Nachmittag stehen Zahlen zu Auftragseingängen der US-Industrie an.

Besser sah es bei defensiven Branchen wie Nahrung und Genuss, Pharma und Versorger (NYSE:XLU) aus. British American Tobacco (LON:BATS) fielen allerdings mit einem Verlust von 1,2 Prozent etwas aus dem Rahmen. Der Tabakkonzern hatte die Prognose für das laufende Jahr zwar bestätigt. Analysten merkten aber an, dass das erste Halbjahr nach jüngsten Angaben des Unternehmens noch vergleichsweise schwach sein dürfte.

Unter den kleineren Werten setzte die Aktie des angeschlagenen IT-Beratungsunternehmens Atos (EPA:ATOS) ihre Talfahrt fort und gab um weitere zehn Prozent nach.

Mit DocMorris (SIX:DOCM) ging es unterdessen um 4,3 Prozent nach unten. Die UBS (SIX:UBSG) hatte das Kursziel für den Medikamentenversender von 31,90 auf 29 Franken gesenkt und die Einstufung auf "Sell" belassen. Mit dem neuen Ziel reflektiere er die geringeren Erwartungen an den Markt für nicht verschreibungspflichtige Medikamente, schrieb Analyst Sebastian Vogel.

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