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Aktien Frankfurt Ausblick: 12 000-Punkte-Marke im Dax in Gefahr

Veröffentlicht am 06.09.2018, 08:26
Aktualisiert 06.09.2018, 08:35
© Reuters.  Aktien Frankfurt Ausblick: 12 000-Punkte-Marke im Dax in Gefahr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wachsende Zahl wirtschaftlicher und politischer Risiken treibt aktuell immer mehr Anleger aus Aktien. Im Dax (DAX) wankt die 12 000 Punkte-Marke. Dazu beitragen dürfte auch der überraschende und zudem deutliche Rückgang der Auftragseingänge für die deutsche Industrie.

Der X-Dax signalisierte eine Dreiviertelstunde vor der Eröffnung ein Minus von 0,21 Prozent auf 12 015 Punkte für den deutschen Leitindex. Erst tags zuvor war das deutsche Börsenbarometer auf das tiefste Niveau seit Anfang April gesackt.

Der internationale Handelskonflikt und die Währungskrisen in einigen Schwellenländern bleiben wesentliche Themen. Das im Juli auf etwas über 50 Milliarden US-Dollar gestiegene Handelsdefizit der USA befeuert dies laut Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Es wüchsen damit Befürchtungen, dass es weitere Zölle seitens der USA geben könnte. Das scheine fast unvermeidbar, schrieb er und verwies auf die Kluft der weltgrößten Volkswirtschaft im Handelsaustausch mit China und auch Europa.

Zudem konnte die deutsche Industrie im Juli erneut weniger Aufträge an Land ziehen. Statt eines erwarteten Plus gingen die Aufträge im Vormonatsvergleich zurück.

Unter den Einzelwerten könnte die Autobranche einen weiteren Blick wert sein. Sie steht wegen der Zollkonflikte bereits seit geraumer Zeit deutlich unter Druck. Allein in den vergangenen drei Monaten hat sie bereits rund 15 Prozent an Wert eingebüßt. VW (4:VOWG_p) etwa verloren in dieser Zeit 16,5 Prozent und Daimler (4:DAIGn) 13 Prozent. Größter Branchenverlierer mit mehr als 30 Prozent ist die Conti-Aktie. Wie am späteren Nachmittag des Vortages zudem bekannt wurde, droht den Autofahrern in der Stadt Frankfurt ein großflächiges Dieselfahrverbot, das nach Ansicht des ADAC erst der Anfang ist und "Signalwirkung" für ganz Hessen hat.

Die beiden Zulieferer Leoni (4:LEOGn) und Schaeffler (61:SHA) dürften vor allem von einer negativen Studie der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) belastet werden. Diese empfiehlt die Anteilsscheine der beiden MDax (MDAX)-Unternehmen nun zum Verkauf. Für Leoni kommt noch belastend hinzu, dass die Aktie in rund 2 Wochen den Index der mittelgroßen Unternehmen verlassen muss und in den SDax (SDAX) absteigt.

Die neuen Index-Regeln der Deutschen Börse (DE:DB1Gn) wirbeln zudem die gesamte Dax-Familie mit Dax, MDax, TecDax (TecDAX) und SDax auf. Großer Gewinner ist der Zahlungsabwickler Wirecard (4:WDIG) aus dem TecDax, der in Kürze die Commerzbank (4:CBKG) aus der ersten Börsenliga vertreiben wird. Vorbörslich stieg die Wirecard-Aktie um 2,6 Prozent.

Die Investmentbank HSBC dürfte mit einer großen Branchenstudie in der Versorgerbranche (STOXX Europe 600 Utilities) für Aufmerksamkeit sorgen. Im vorbörslichen Handel legten RWE (4:RWEG) nach einer Kaufempfehlung um gut 1 Prozent zu, Eon (4:EONGn) gaben nach einer zurückhaltenderen Einstufung etwas nach. Analyst Adam Dickens rechnet mit steigenden Strompreisen.

Evotec (4:EVTG) könnten nicht nur von der Aufnahme in den MDax am 24. September profitieren. Das Biotech-Unternehmen gab zudem eine Partnerschaft mit Celgene bekannt. Evotec legten vorbörslich um 1,6 Prozent zu.

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