FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte nach einem schwachen Wochenauftakt am Dienstag zunächst kaum von der Stelle kommen. Angesichts etlicher deutscher Unternehmenszahlen und mäßiger Vorgaben der Übersee-Börsen scheuten die Anleger eine klare Positionierung.
Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator den Dax praktisch unverändert bei 12 799 Punkten. Damit steuert der hiesige Leitindex für den Juli auf einen Kursgewinn von etwa 4 Prozent und damit die beste Monatsbilanz seit April zu. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird am Dienstagmorgenminimal im Plus erwartet.
Mit einem soliden Start würde sich der Dax etwas von den schwachen US-Börsen abkapseln, wo sich der Ausverkauf bei Technologiewerten am Vorabend fortgesetzt hatte. Anleger dürften daher genau auf die nachbörslich erwarteten Ergebnisse des iPhone-Konzerns Apple (2:AAPL) achten. "Apple hat das Potential, die Korrektur zu stoppen oder richtig auszuweiten", sagte Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners.
Die Blicke richten sich am Morgen nach Fernost, wo am Morgen Wirtschaftsdaten und der Zinsentscheid in Japan kamen. "Die Befürchtungen, die Bank of Japan könnte ihre Geldpolitik früher straffen, haben sich nicht bewahrheitet", sagte Altmann. Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes hätten derweil leichte Bremsspuren gezeigt. "Die Wirtschaft in China wächst sicherlich langsamer als in der Vergangenheit, aber sie wächst", äußerte er sich aber ermutigend.
In Deutschland legten am Dienstag mit Fresenius, FMC, HeidelbergCement und der Lufthansa allein aus dem Dax vier Unternehmen ihre Quartalszahlen vor.
Der starke Euro nagt weiterhin am Wachstum des Medizinkonzerns Fresenius (4:FREG) und sorgte für einen Umsatzrückgang. Der Nettogewinn legte dank eines positiven Sondereffektes dennoch deutlich zu, da die Tochter Fresenius Medical Care (FMC) (4:FMEG) ihren Anteil am Ärztenetzwerk US-Ärztenetzwerk Sound Inpatient Physicians versilbert hatte.
Ein Händler sah die Fresenius-Zahlen auf den ersten Blick im Rahmen der Erwartungen, während FMC etwas besser abgeschnitten habe. Den angehobenen operativen Ergebnisausblick für die auf Flüssigmedizin spezialisierte Fresenius-Tochter Kabi hätten einige Anleger aber schon erwartet.
Die Aktien von HeidelbergCement (4:HEIG) gewannen auf der Handelsplattform Tradegate vorbörslich knapp 2 Prozent, nachdem der Baustoffkonzern mit seinem Umsatzanstieg positiv überrascht hatte. Das operative Ergebnis (Ebitda) erfüllte Händlern zufolge die Erwartungen. Zusammen mit den bestätigten Jahreszielen dürften die Ergebnisse ausreichen, um die Aktie zu stützen, sagte ein Börsianer.
Derweil machte die Lufthansa (4:LHAG) die teure Integration von Teilen des Konkurrenten Air Berlin und höhere Treibstoffkosten dank gestiegener Ticketpreise weitgehend wett. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) ging zwar zurück, übertraf aber die Analystenerwartungen. Entsprechend legten die Anteilsscheine vorbörslich zu.