FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben der Tokioter Börse dürften am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt ausbremsen. Japans Zentralbank hatte entgegen den Markterwartungen die Geldschleusen vorerst nicht weiter öffnet und damit das Aktienbarometer Nikkei-225-Index (FX1:N225) mit 3,6 Prozent ins Minus geschickt.
Der Standardwerte-Indikator X-Dax (DAX) stand vor Handelsstart bei 10 247 Punkten um 0,50 Prozent unter dem Schlusskurs des Leitindex. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich am Morgen auch eine schwächere Eröffnung ab.
Ohnehin haben die Börsianer die internationale Geldpolitik weiter im Fokus. Sie müssen auch noch die positiv aufgenommenen Aussagen der US-Notenbank Fed vom Vorabend verdauen. Zudem rückt auf der Unternehmensseite die Berichtssaison immer weiter in den Fokus.
DEUTSCHE BANK PRESCHEN VORBÖRSLICH NACH OBEN
Aktien der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) feierten im vorbörslichen Handel das überraschend gute Ergebnis im ersten Quartal. Sie kletterten beim Broker Lang & Schwarz fast 4 Prozent über ihren Xetra-Schluss. Der neue Chef John Cryan habe offenbar sehr gute Erfolge bei der Kostenkontrolle erzielt, sagte ein Händler. Gerade nach dem enttäuschenden Kursverlauf seit Jahresbeginn sollte die Aktie nun an ihren jüngsten Erholungsversuch anknüpfen. Das Papier bleibt mit einem Minus von fast 26 Prozent seit Jahresbeginn der mit Abstand schlechteste Dax-Wert.
Die Aktie von Wacker Chemie (XETRA:WCHG) reagierte positiv auf die erhöhte Ergebnisprognose des Spezialchemiekonzerns. Die Anteile an dem MDax-Konzern gewannen bei Lang & Schwarz 2 Prozent. Ein Händler sah auch die weiter steigenden Siliziumpreise als wichtigen Antriebsfaktor.
Die Aktie von Wincor Nixdorf (XETRA:WING) profitierte von einer erhöhten Umsatzprognose des Geldautomatenherstellers. Die Papiere des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus (XETRA:AIRG) mussten dagegen im vorbörslichen Geschäfts nach der Zahlenvorlage ein Minus hinnehmen.
THYSSENKRUPP LEIDEN UNTER ABSTUFUNG
Eine Abstufung durch die schweizerische Großbank UBS (SIX:UBSG) hat die Aktien von Thyssenkrupp (XETRA:TKAG) vorbörslich belastet. Analyst Carsten Riek kassierte nach der jüngsten Kursrally seine bisherige Kaufempfehlung.