FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich ein versöhnlicher Wochenausklang ab. Der Dax (DAX) knüpfte am Freitag an seine Vortagesrally an und stieg bis zum Mittag um 0,52 Prozent auf 11 620,15 Punkte. Auf Wochensicht liegt das Börsenbarometer damit nur noch 0,77 Prozent hinten, nachdem es in der Spitze mehr als 4 Prozent nach unten gegangen war.
Positive Signale kamen vom Devisenmarkt: Dort gab der Euro einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Der starke Euro hatte den Dax in den vergangenen Wochen immer wieder belastet. Denn wenn der Euro steigt, werden deutsche Waren außerhalb der Eurozone teurer.
Für den Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) ging es am Freitag um 0,76 Prozent auf 20 734,34 Punkte nach oben und der TecDax (TecDAX) der Technologietitel stieg um 0,57 Prozent auf 1678,11 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone gewann mehr als ein halbes Prozent.
DAX KÖNNTE NEGATIVEN TREND BEENDEN
Der Dax hat nun sogar die Chance, aus seinem jüngsten Abwärtstrend auszubrechen. Dieser sei zwar noch vorherrschend, doch habe der Index mit den deutlichen Kursgewinnen am Vortag den Grundstein für eine mögliche Stabilisierung gelegt, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar in einem Marktkommentar.
In den vergangenen Wochen hatten Turbulenzen an den Anleihemärkten und der wieder erstarkte Euro auf dem Börsenbarometer gelastet. Der Kurs des Euro hatte sich seit Mitte April nach monatelanger Talfahrt im Vergleich zum US-Dollar spürbar erholt. Am Donnerstag war er erstmals seit Februar über die Marke von 1,14 US-Dollar gestiegen. Am Freitag entspannte sich die Lage aber ein Stück weit: Der Eurokurs fiel wieder etwas deutlicher unter diese Marke.
STAHLWERTE NACH KURSSPRÜNGEN WEITER IM BLICK
Auf Unternehmensseite waren die Nachrichten zum Wochenschluss dünn gesät: Die Aktien von ThyssenKrupp (XETRA:TKAG) büßten mit einem Minus von 0,44 Prozent einen Teil ihrer deutlichen Vortagesgewinne ein. Am Donnerstag hatten Spekulationen über EU-Strafzölle für einige Stahlimporte den Aktien heimischer Stahlkonzerne Rückenwind verliehen. Die Papiere des Stahlkochers Salzgitter (XETRA:SZGG) und des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) (XETRA:KCOGn) hatten sogar jeweils um mehr als 6 Prozent zugelegt. Am Freitag fielen Salzgitter-Aktien um 1,33 Prozent. Die KlöCo-Anteilsscheine bauten ihre Vortagesgewinne aber aus und stiegen um mehr als 3,58 Prozent.
Im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) verteuerten sich die Aktien des Automobilzulieferers Stabilus (ETR:STM) nach der Vorlage der Geschäftsergebnisse um rund 7 Prozent. Commerzbank-Analyst Daniel Schwarz bezeichnete die Ergebnisse des zweiten Geschäftsquartals als "hervorragend".