FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Freitag im recht impulslosen Geschäft moderat nachgegeben. Der Leitindex, der sich im frühen Handel kaum vom Fleck bewegt hatte, sank bis zur Mittagzeit um 0,29 Prozent auf 9663,06 Punkte. Der MDax F:MDAX legte um 0,02 Prozent auf 16 150,52 Punkte zu und der TecDax F:TDXP verlor 0,08 Prozent auf 1254,00 Punkte. Mit minus 0,13 Prozent trat auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E auf der Stelle.
"Die aktuelle Nachrichtenlege gibt für den Dax nicht viel her", sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Nach dem Rückenwind durch EZB-Chef Mario Draghi hatte der Dax zuletzt nicht mehr viel zu bieten. In der traditionell nachrichtenarmen Zeit zwischen Anfang September und Anfang Oktober müssen schon besondere Impulse her, um den Markt zu treiben."
Möglicherweise könnten bereits die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten Impulse liefern. Veröffenticht werden Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan. Beide Indikatoren sind laut Dirk Gojny von der National-Bank für eine Überraschung gut und die Leitzinsdebatte könnte seines Erachtens dadurch zusätzlich Nahrung erhalten.
EON NACH JPMORGAN-STUDIE AN DAX-SPITZE - RWE AM ENDE
Die Aktien der beiden Versorger Eon (ETR:EOAN) und RWE F:RWE nahmen den Platz an der Dax-Spitze beziehungsweise am Dax-Ende ein. Eon gewannen 0,66 Prozent, während RWE 1,76 Prozent einbüßten. Die Eon-Aktie ist für Analystin Nathalie Casali von der US-Bank JPMorgan die bessere Wahl: Mit einem Engagement in diesen Titel sei es möglich, auf höhere Kohlepreise und die bessere Auslastung der Kapazitätsmärkte zu setzen. Ebenso könne man mit Eon auf potenzielle Dividendenanhebungen und weiteres Aufwärtspotenzial durch Restrukturierungen spekulieren.
Weiter schrieb Casali, dass sich mit diesen Treibern bei Eon nicht abschätzbare Risiken eventuell auffangen oder begrenzen ließen, die beide Versorger beträfen: Unter anderem verwies sie auf die Atomsteuer und die gerichtlich anhängige Abschaltung von Atomkraftwerken.
NEUNMONATSBILANZ BELASTET GERRY-WEBER-AKTIE
Im MDax gingen die Papiere von Gerry Weber (ETR:GWI1) auf Talfahrt mit minus 3,98 Prozent. Der Modekonzern enttäuschte mit seiner Neunmonatsbilanz sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis. Da genüge auch die Ankündigung von Konzernchef Gerhard Weber nicht, dass die Ziele für das vierte Quartal erreicht würden, sagte ein Händler.
Die Aktien von Airbus F:AIR (PSE:PAIR) zeigten sich marktkonform mit plus 0,13 Prozent. Am Donnerstag, kurz vor dem europäischen Handelsschluss, hatten Medien berichtet, dass der Flugzeugbauer und die Fluggesellschaft Qatar Airways einen drei Monate alten Streit beigelegt hätten. Dieser hatte die Auslieferung der ersten von zehn durch Qatar Airways bestellten A380-Maschinen blockiert. Zudem gab es am Morgen eine weitere unbestätigte Meldung, dass der Erstflug des neuen spritsparenden Mittelstreckenflugzeugs A320neo möglicherweise auf das vierte Quartal verschoben werden könnte.
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---