FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag wieder etwas von den Verlusten der Vorwoche erholen können. Der bereits am Morgen freundlich gestartete Leitindex Dax (DAX) pendelte sich bis zum Mittag in einer engen Bandbreite ein und stand zuletzt 0,74 Prozent höher bei 10 351,91 Punkten. Für mehr aber dürfte der Mut der Anleger aber kaum reichen, glaubte Jochen Stanzl von CMC Markets, denn die Woche steht ganz im Zeichen der Leitzinsentscheidungen in den USA und Japan am Mittwoch.
Auch nach Einschätzung von Dirk Gojny von der Nationalbank dürften die Anleger erst einmal den weiteren Kurs der US-Währungshüter abwarten wollen. Nach zuletzt schwach ausgefallenen Konjunkturdaten wird indes damit gerechnet, dass die Fed auf der jetzt anstehenden Sitzung ihre Zinsen unangetastet auf niedrigem Niveau lassen wird. Dagegen wird ebenfalls am Mittwoch von den meisten Beobachtern eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Bank of Japan erwartet.
Etwas weniger deutlich fielen unterdessen die Gewinne im breiteren deutschen Aktienmarkt aus: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen stand am Mittag um 0,38 Prozent höher bei 21 107,38 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um 0,24 Prozent auf 1772,42 Zähler vor. Klar nach oben ging es für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), er rückte um 1,07 Prozent auf 2966,78 Punkte vor.
DEUTSCHE BANK GEBEN NACH KURSRUTSCH WEITER NACH
An der Dax-Spitze profitierten Papiere von RWE (XETRA:RWEG) von der europaweit verbesserten Stimmung für Öl- und Gasaktien mit einem Aufschlag von mehr als 2 Prozent. Die dank angezogener Preise vermehrte Nachfrage nach Titeln aus dem Rohstoffsektor wirkte sich auch günstig auf Stahlkocher wie Thyssenkrupp (XETRA:TKAG) im Leitindex und Salzgitter (XETRA:SZGG) im MDax aus. Beide Werte legten um mehr als 2 Prozent zu.
Am Dax-Ende knüpften Deutsche-Bank-Aktien (XETRA:DBKGn) an ihren mehr als 8-prozentigen Kursrutsch vom Freitag an und gaben zuletzt noch rund ein halbes Prozent nach. Vor dem Wochenende waren die Anleger in Scharen aus den Papieren des deutschen Branchenführers geflüchtet, nachdem die US-Regierung bei den Vergleichsverhandlungen um dubiose Hypothekengeschäfte ihre Forderung mit 14 Milliarden Dollar (aktuell 12,5 Mrd Euro) unerwartet hoch gehängt hatte.