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Aktien Frankfurt: Dax ist wieder im Aufwind

Veröffentlicht am 18.05.2015, 12:11
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax ist wieder im Aufwind
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt schnuppert nach einer mauen Vorwoche wieder Höhenluft: Am Montag kletterte der deutsche Leitindex Dax (DAX) nach einem zunächst eher verhaltenen Start bis zum Mittag um 0,90 Prozent auf 11 550,62 Punkte. Für Rückenwind sorgte laut Börsianern die zuletzt feste Wall Street.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) gewann bis Montagmittag 0,46 Prozent auf 20 696,59 Punkte hinzu. Der TecDax (TecDAX) der Technologietitel rückte um 0,39 Prozent auf 1675,77 Zähler vor. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone legte um 0,11 Prozent zu.

HOFFNUNG AUF US-MARKT

Dagegen hatten der gestärkte Euro, die Turbulenzen am Anleihemarkt und Sorgen um die US-Wirtschaft dem wichtigsten deutschen Börsenbarometer in der Vorwoche ein Minus von insgesamt 2,2 Prozent eingebrockt. Steigende Renditen am Anleihemarkt machen Aktien im Vergleich unattraktiver; ein starker Euro wiederum erschwert deutschen Firmen den Export, da ausländische Kunden für die Waren tiefer in die Tasche greifen müssen.

Den deutschen Markt trage nun zum Wochenauftakt die Hoffnung, "dass den auf rekordhohen Niveaus handelnden US-Börsen bald ein dynamischer Ausbruch gelingt", schrieb Andreas Paciorek von CMC Markets. Dies könnte auch die Stimmung an den hiesigen Börsen positiv beeinflussen.

An den Finanzmärkten setzt sich langsam die Erwartung durch, dass angesichts der zuletzt anhaltend schwachen US-Konjunkturdaten die Notenbank Fed mit ihrer Leitzinsanhebung doch noch länger warten dürfte. Dies hatte die Wall Street vor dem Wochenende beflügelt. Am Montag deutete sich zuletzt für den Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) jedoch ein unveränderter Auftakt an.

EURO IM BLICK

Kurskapriolen sind auch am Aktienmarkt hierzulande weiter nicht ausgeschlossen: Auch zu Wochenbeginn bleiben die Euro-Entwicklung und die Anleihenmärkte laut Beobachtern ein Unsicherheitsfaktor. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future (DTB:FGBL032015F) gab zuletzt wieder leicht nach. Der Euro zog derweil am Mittag wieder über die Marke von 1,14 Dollar.

Zudem verfolgen die Investoren die weitere Entwicklung im griechischen Schuldendrama sehr genau - insbesondere da von Konjunkturseite mangels wichtiger Daten zum Wochenstart kaum Kurstreiber anstünden, schrieb Craig Erlam vom Währungshändler Oanda. Nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Geldgebern erhöhen Deutschland und die EU-Kommission den Druck auf Athen und warnen vor weiteren Verzögerungen.

ANALYSTENSTUDIEN BEWEGEN

Unter den Einzelwerten im Dax landeten RWE (XETRA:RWEG) mit ein Minus von rund 1 Prozent am Index-Ende. Beim Energiekonzern reißen die schlechten Nachrichten nicht ab: Wie bereits am Freitag bekannt geworden war, müssen die Essener einen dreistelligen Millionenbetrag an Gewerbesteuer nachzahlen. Nun straften die Anleger das Unternehmen ab.

Zudem bewegten einige Analystenstudien. Eine gestrichene Kaufempfehlung durch die Societe Generale (PARIS:SOGN) schickte die Aktien der Deutschen Börse (XETRA:DB1Gn) um knapp 1 Prozent auf Sinkflug.

Dank einer positiven Deutsche-Bank-Studie setzten die Papiere von Autobauer Volkswagen (XETRA:VOWG) dagegen zur Aufholjagd an und verteuerten sich an der Dax-Spitze um rund zweieinhalb Prozent. In der vergangenen Woche hatten VW-Anteilsscheine rund 7 Prozent an Wert verloren. Den rückläufigen Absatzzahlen des Konzerns für April habe der Markt am Montag hingegen kaum Beachtung geschenkt, sagte ein Marktbeobachter.

Im MDax rutschten die Aktien von Wacker Chemie (XETRA:WCHG) am Indexende um knapp 5 Prozent ab, nachdem die Analysten von Merrill Lynch ihre Einstufung gleich um zwei Schritte von "Buy" auf "Underperform" geändert und das Kursziel von 123 auf 106 Euro gesenkt hatten.

AUSSAGEN VON OSRAM-CHEF BEWEGEN

Dagegen honorierten die Anleger Aussagen von Osram-Chef (XETRA:OSRn) Olaf Berlien, wonach sein Unternehmen die Abspaltung des traditionellen Beleuchtungsgeschäfts schnell vorantreiben wolle. Der Bereich solle in den kommenden zwölf Monaten selbstständig sein, sagte der Manager der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Damit habe das Unternehmen seinen Zeitplan konkretisiert und das komme am Markt gut an, sagte ein Börsianer. Osram-Anteilsscheine verteuerten sich um zuletzt 2,21 Prozent.

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