FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Montag dem Dax (DAX) den höchsten Stand seit rund sieben Wochen beschert. Die Abschwächung des Hurrikans "Irma" und die Zurückhaltung Nordkoreas bei Raketentests am Wochenende zögen Anleger wieder ins Risiko, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Gleichzeitig seien Dollar-Käufer angelockt worden. "Das schwächt den Euro, was wiederum dem Deutschen Aktienindex zum Start in die neue Handelswoche auf die Beine hilft." Der Dax stand zuletzt mit einem Plus von 1,10 Prozent 12 439,64 Punkten so hoch wie seit Ende Juli nicht mehr.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg um 1,27 Prozent auf 25 220,65 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) kletterte um 1,12 Prozent auf 2357,14 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 1,23 Prozent nach oben auf 3489,99 Punkte.
HOHE SCHÄDEN DURCH IRMA - RÜCKVERSICHERER WITTERN PREISWENDE
"Irma", der schwerste jemals in der Region registrierte Sturm, hatte den US-Staat Florida mit voller Wucht erfasst. Das Ausmaß der Schäden ist bislang noch unklar, zuletzt schwächte sich der Sturm über dem Festland aber ab. Das nationale Hurrikanzentrum stufte ihn auf die niedrigste Hurrikan-Kategorie eins zurück. Im Laufe des Tages soll "Irma" vom Hurrikan zum Tropensturm werden. Insgesamt seien die schlimmsten Erwartungen aber nicht eingetroffen, schrieb Marktbeobachter Milan Cutkovic von Axitrader.
Positiv wirkte sich zudem aus, dass Nordkorea am Nationalfeiertag keine weiteren Raketentests durchführte. Der UN-Sicherheitsrat will an diesem Montag erneut über den Konflikt mit Nordkorea beraten und dabei möglicherweise auch über weitere Sanktionen abstimmen.
An die Dax-Spitze setzten sich die Aktien des Rückversicherers Munich Re (4:MUVGn), die mit einem Kursaufschlag von mehr als 4 Prozent die Verluste der vergangenen zwei Handelswochen wettmachten. Auf ihrem Treffen in Monte Carlo zeichnete sich ab, dass die Rückversicherer trotz der voraussichtlichen Milliardenschäden durch "Irma" nun auf ein Ende des seit Jahren tobenden Preiskampfes in der Branche hoffen. Dies sorgte auch bei den Anlegern für Begeisterung. Die Papiere der Hannover Rück (4:HNRGn) verteuerten sich um mehr als viereinhalb Prozent.