FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse am Mittwoch den Rückzug an getreten. Der Dax (DAX) fiel gegen Mittag um 0,76 Prozent auf 11 452,70 Zähler. An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial (Dow Jones) als Zugpferd der weltweiten Börsen nach seinem mehrwöchigen Rekordlauf am Vortag wieder etwas nachgegeben.
Die Marktbeobachter von Index-Radar sehen die jüngste Rally "auf der Zielgeraden". "Für Panikmache ist es zu früh, aber zumindest eine Konsolidierung sollte nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen", schrieben sie in ihrem Morgenkommentar. Anleger dürften verstärkt über Gewinnmitnahmen nachdenken. Aus Sicht des Portfolio-Managers Thomas Altmann von QC Partners fehlt es an neuen positiven Nachrichten, die die Rally weiter befeuern könnten. Am Dienstag hatte der Dax nochmals leicht zulegen können und einen neuen Höchststand seit Anfang Dezember erreicht.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen sank zur Wochenmitte um 0,72 Prozent auf 24 201,05 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor rund ein halbes Prozent.
Hohe Investitionen lasteten schwer auf den Aktien von Beiersdorf (4:BEIG). Denn die Ausgaben für das künftige Wachstum dürften erst einmal zu Lasten der Profitabilität gehen und die Margen sinken. Der Kurs sackte um fast zehn Prozent ab und lag weit abgeschlagen am Ende des Dax. "Der Markt muss den Rücksetzer bei den Margen erst einmal verdauen", sagte Robert Waldschmidt vom Londoner Broker Liberum. Die Investmentbank Mainfirst senkte das Votum für die Aktien von "Outperform" auf "Neutral". Im Sog von Beiersdorf verloren auch Henkel (4:HNKG_p)-Aktien 2,4 Prozent.
Starke Ergebnisse von Bayer (4:BAYGN) führten die Aktien an die Dax-Spitze. Analyst Richard Vosser von JPMorgan (NYSE:JPM) lobte das gute Abschneiden der Leverkusener im Pflanzenschutzgeschäft, vor allem in Südamerika. Bayer-Aktien verteuerten sich um vier Prozent.
Nach enttäuschenden Ergebnissen von Covestro (4:1COV) zum Wochenstart weitete der Kurs des Chemiekonzerns die Verluste um 2,8 Prozent aus.
Lufthansa (4:LHAG) verloren knapp zwei Prozent, belastet vom Kursabsturz der Aktien von Air France-KLM (9:AIRF). Diese brachen um fast 12 Prozent ein, nachdem der niederländische Staat mit knapp 13 Prozent des Aktienkapitals bei der niederländisch-französischen Airline eingestiegen war.
Eine Abstufung der Aktien von Munich Re (4:MUVGn) durch Goldman Sachs (NYSE:GS) ließ die Anteile des Rückversicherers um 0,7 Prozent nachgeben. Die US-Investmentbank senkte die Aktien nach dem zuletzt starken Kursanstieg von "Buy" auf "Neutral".
Die Papiere der Aareal Bank (4:ARLG) büßten nach einem vorsichtigen Ausblick auf das laufende Jahr gut drei Prozent ein. Mit ihnen zeigten auch die Aktien der Deutschen Pfandbriefbank (4:PBBG) Schwäche.
Aktien von Norma (4:NOEJ) verloren 1,5 Prozent, nachdem die Bank Hauck & Aufhäuser diese von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hatte.