FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag nach einer deutlichen Korrektur am Ende der vergangenen Woche stabilisiert. Die Verluste riefen nun erste Schnäppchenjäger auf den Plan. Etwas Mut machten ihnen Kursgewinne in US-Technologiewerten. Zum Wochenschluss war der technologielastige US-Index Nasdaq 100 auf ein weiteres Rekordhoch gestiegen und auch an diesem Montag deutet sich eine Fortsetzung der Rally an. Gleichwohl bleibt der Dax angeschlagen.
Mit Blick auf wichtige Wirtschaftszahlen stehen im Tagesverlauf Stimmungsdaten aus der US-Industrie auf der Agenda. Hierzulande wird es insbesondere am Dienstag spannend, wenn die ZEW-Konjunkturerwartungen veröffentlicht werden.
Zur Mittagszeit stieg der Dax um 0,22 Prozent auf 18 041,29 Punkte, womit die 100-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend signalisiert, weiterhin eine Stütze blieb. Die deutlicheren Gewinne am Morgen indes konnte das deutsche Börsenbarometer nicht halten.
In der vergangenen Woche hatte es den Bruch seines seit Oktober 2023 gültigen Aufwärtstrends bestätigt. Neben der politischen Unsicherheit in Frankreich und der Diskussion über einen Zollstreit der EU mit China hält derzeit auch die Zurückhaltung der US-Notenbank Fed in Sachen auf Zinssenkungen die Anleger davon ab, Risiken einzugehen.
Der MDax mit den mittelgroßen Werten verlor am Montag nach einem freundlichen Start 1,07 Prozent auf 25 443,06 Zähler und litt damit vor allem unter negativen Nachrichten von Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) und Evotec (ETR:EVTG).
Der Zeiss-Medizintechnikkonzern kappte wegen einer unerwartet langsamen Erholung des Gerätegeschäfts seine Ziele für das Geschäftsjahr 2023/24. Die Aktie brach daraufhin um gut 10 Prozent ein.
Beim Wirkstoffforscher Evotec befürchtet der zuständige Experte des Researchhauses Intron Health eine weitere Gewinnwarnung. Er rät daher nun nicht mehr zum Kauf der Aktie, sondern senkte sein Urteil direkt auf "Verkaufen". Das Papier sackte zuletzt um 8,5 Prozent ab.
Für United Internet (ETR:UTDI) ging es derweil um 0,8 Prozent abwärts. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte am Freitag nach Börsenschluss eine Ergebnisbelastung wegen eines Streits um den Kabelkonzern Tele Columbus (ETR:TC1n) kommuniziert, glaubt aber zugleich an eine ihm zustehende Entschädigung. Da der Ausgang der ganzen Angelegenheit unklar sei, dürfte dies die Stimmung für die Aktie einem Händler zufolge wohl erst einmal eher trüben. Sollte die Entschädigung aber kommen, wäre dies längerfristig betrachtet positiv.
Pfeiffer Vacuum (ETR:PV) verloren im SDax 1,3 Prozent. Da der Vakuumpumpenhersteller seinen Quartalsfinanzbericht nicht fristgerecht veröffentlicht hat, scheidet er am Ende dieser Woche aus dem Index aus. Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp (ETR:TKAG) Nucera (ETR:NCH2) , der eigentlich ab kommenden Montag den Nebenwerte-Index hätte verlassen müssen, darf deshalb bleiben. Dessen Aktie legte um 0,1 Prozent zu.
Am Dax-Ende ging es derweil für Adidas (ETR:ADSGN) um 3,3 Prozent abwärts. Hier belastet ein Bericht der "Financial Times" zum China-Geschäft des Sportartikelherstellers. Gewinner waren im Leitindex dagegen die Papiere der Deutschen Börse (ETR:DB1Gn) mit plus 2,7 Prozent nach einer Kaufempfehlung des Analysehauses Kepler-Cheuvreux, in der die Defensivqualitäten des Marktbetreibers gelobt wurden.