FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag zu einer Erholung angesetzt. Die hohe Nervosität bleibt aber erhalten: Der Dax (DAX) schwankte bis zum Mittag um rund 150 Punkte. Mike van Dulken von Accendo Markets sah vor allem technische Gründe. Der wieder etwas schwächelnde Eurokurs und auch die europaweit erholten Rohstoffwerte stützten den Markt.
Der Dax stand am Mittag 0,20 Prozent höher bei 10 613,79 Punkten. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Konzerne kletterte zuletzt 0,07 Prozent ins Plus auf 20 722,76 Punkte. Der Technologie-Index TecDax (TecDAX) verlor dagegen um 1,20 Prozent auf 1809,63 Punkte. Der EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) legte in Europa um 0,11 Prozent zu.
"Die deutschen Aktienkurse befinden sich nach der EZB-Entscheidung in der Selbstfindungsphase", sagte Uwe Eilers von der Geneon Vermögensmanagement. Die Investoren seien zerrissen zwischen der Enttäuschung über zu wenig zusätzliches billiges Geld und den positiven Signalen für eine bessere Sicht der wirtschaftliche Lage.
AIXTRON BRECHEN EIN
Eine erheblich zusammengestrichene Order des Hoffnungskunden San'an ließ die Aktien von Aixtron (ETR:AIXA) um bis zu 43 Prozent einbrechen. "Eine echte Katastrophe", sagte ein Experte. Anleger müssten sich auf ein weiteres Verlustjahr einstellen. "Es gibt aktuell absolut keinen Grund, die Aktien zu kaufen", sagte der Experte. Auch zahlreiche Analysten reagierten mit neuen Verkaufsempfehlungen für die Papiere. Der Kurs kann sich mit aktuell minus 39 Prozent bisher kaum vom Tief lösen.
Im SDax rutschten die Aktien der Hornbach Holding (XETRA:HBH) am Indexende um fast 19 Prozent ab. Die Papiere der ebenfalls börsennotierten Tochter Hornbach Baumarkt (XETRA:HBMG) verloren fast 12 Prozent. Den Unternehmen droht ein Ergebnisrückgang im laufenden Geschäftsjahr angesichts von Kostensteigerungen und niedrigeren Handelsspannen bei den Baumärkten in Deutschland.
Rohstoffwerte kletterten indes an die Spitze im MDax. Abschreibungen auf das Nordamerika-Geschäft belasteten die Aktien von Klöckner (KlöCo) (XETRA:KCOGn) nur kurz und sie gewannen zuletzt als bester Wert 2,99 Prozent. Die Papiere des Stahlkonzerns Salzgitter (XETRA:SZGG) folgten mit einem Zuwachs von 2,76 Prozent.
Schwache Verkehrszahlen ließen die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport (XETRA:FRAG) indes mit plus 0,10 Prozent kalt. Dabei hinterließ der Rekordstreik der Lufthansa-Flugbegleiter im November deutliche Spuren: Die Zahl der Fluggäste in Frankfurt sank um 11,3 Prozent unter den Vorjahreswert. Nach den schwachen Verkehrszahlen der Lufthansa vom Vortag sind die Zahlen für ein Händler aber keine Überraschung.