FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich von der Panik an der Wall-Street nicht anstecken lassen. Der Leitindex Dax (DAX) konnte höhere Verluste am Dienstag sogar rasch eindämmen. Zuletzt stand er noch 1,83 Prozent tiefer bei 12 455,33 Punkten. Ein für möglich gehaltener Rutsch unter die Marke von 12 000 Punkten blieb aus.
"Investoren behalten die Nerven", sagte Daniel Saurenz von Feingold Research. Zwischenzeitlich hatte es nach einem Einbruch um bis zu 8 Prozent ausgesehen, nachdem es am Vorabend in New York zu einer panikartigen Flucht aus Aktien gekommen war. Als Grund für den Einbruch gilt die Sorge, dass die Zinsen schneller steigen als bislang erwartet, was Aktien weniger attraktiv gegenüber Anleihen machen würde. Auch an Asiens Börsen war es am Dienstag bergab gegangen. Umso spannender dürfte es nun am Nachmittag werden, wenn in New York der Handel wieder beginnt. Auch in der zweiten deutschen Börsenreihe reduzierten die Indizes ihre Verluste vom Handelsbeginn: Für den MDax (MDAX) ging es zuletzt noch um 1,74 Prozent auf 25 267,29 Punkte bergab. Der TecDax (TecDAX) der Technologiewerte büßte rund 3 Prozent auf 2475,41 Zähler ein. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) betrug der Kursverlust etwa 1,5 Prozent. Laut Christian Schmidt von der Helaba ist es schwer, abseits der Zinssorgen fundamentale Gründe für die abrutschenden Weltbörsen zu finden. Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel sprach am Morgen von "irrationalen Bewegungen". Er betonte aber, dass eine übergeordnete Aufwärtsbewegung seit 2009 beim Dax noch immer intakt sei. Diese habe schon so manchen Sturm überstanden.