FRANKFURT (dpa-AFX) - Der weiterhin starke Euro hat dem deutschen Aktienmarkt an dem von der Berichtssaison geprägten Donnerstag den Wind aus den Segeln genommen. Auch die Bilanzvorlagen der deutschen Unternehmen stützten nicht wirklich. Es gebe Licht und Schatten, kommentierten die Experten der LBBW.
Der Dax (DAX) verlor gegen Mittag 0,56 Prozent auf 12 236,48 Punkte. Seit geraumer Zeit wird er vom starken Euro ausgebremst, denn die Exportchancen deutscher Unternehmen können dadurch getrübt werden. Von seinem Rekordhoch bei 12 951 Punkten vor gut fünf Wochen ist der deutsche Leitindex inzwischen mehr als 700 Punkte entfernt. Der MDax (MDAX) für die mittelgroßen Werte sank am Donnerstag zuletzt um 0,24 Prozent auf 24 867,90 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stand 0,11 Prozent tiefer bei 2275,83 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte prozentual unverändert. Der Euro war im asiatischen Handel in der Spitze in Richtung 1,18 US-Dollar gestiegen. So hoch wurde die Gemeinschaftswährung seit Anfang 2015 nicht mehr bewertet. Zuletzt kostete sie 1,1721 Dollar. Jüngster Preistreiber beim Euro sind die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed vom Vorabend. Die amerikanischen Währungshüter hatten auf ihrem Weg zu einer strafferen Geldpolitik vorerst eine Pause eingelegt und den Leitzins nicht weiter angehoben. Außerdem sahen Experten in der Stellungnahme der Fed Hinweise, dass sich die Währungshüter bei künftigen Zinserhöhungen eher Zeit lassen werden. Dies hatte den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen.