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Aktien Frankfurt: Nein zur italienischen Verfassungsreform lässt Dax kalt

Veröffentlicht am 05.12.2016, 15:16
Aktualisiert 05.12.2016, 15:20
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Nein zur italienischen Verfassungsreform lässt Dax kalt
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die gescheiterte Verfassungsreform in Italien hat dem deutschen Aktienmarkt am Montag nichts mehr anhaben können. Nachdem der Dax (DAX) schon in der vergangenen Woche vor dem Referendum knapp 2 Prozent eingebüßt hatte, kamen die Anleger nun wieder aus ihrer Deckung: Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 1,37 Prozent höher bei 10 657,63 Punkten.

Eine klare Mehrheit der italienischen Wähler hatte bei der Volksabstimmung am Sonntag eine Verfassungsänderung abgelehnt - mit ihr sollte das System zweier gleichberechtigter Parlamentskammern abgeschafft und die Dauer von Gesetzesvorhaben verkürzt werden. Allerdings war das bereits an den Märkten erwartet worden. Starke Kursschwankungen wie bei der überraschenden Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im November oder dem Brexit-Votum in Großbritannien im Juni blieben somit aus. Überdies wirkte der Ausgang der Bundespräsidenten-Wahl in Österreich zugunsten des Europa-freundlichen Alexander Van der Bellen beruhigend.

ERLEICHTERUNG ÜBER ÖSTERREICH-WAHL

Die klare Niederlage des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi bei der angestrebten Verfassungsreform "bedeutet zwar nun Arbeit für die Politik in Italien, aber auch erst einmal Gewissheit", erklärte ein Händler mit Blick auf Renzis Rücktrittsankündigung. Zudem habe bei der Bundespräsidentenwahl in Österreich mit dem europafreundlichen Kandidaten Alexander Van der Bellen "die Vernunft gesiegt".

Auch am breiteren Markt ging es zu Wochenbeginn wieder aufwärts: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen stieg zuletzt um 0,99 Prozent auf 20 732,46 Zähler und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 1,17 Prozent auf 1706,15 Punkte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stand zuletzt ein Plus von 0,82 Prozent auf 3039,89 Zähler zu Buche.

Sehr besonnen fiel auch die Reaktion auf die Ereignisse vom Wochenende an den Devisenmärkten aus: Der Euro gab zwar zunächst nach, konnte sich aber erholen und stand zuletzt moderat im Plus bei 1,0692 US-Dollar. Am Freitag hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,0642 Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9397 Euro. Auch an den Anleihemärkten hielten sich die Ausschläge in Grenzen.

BÖRSIANER: EZB DÜRFTE ES RICHTEN

Die Blicke richten sich nun auf die Europäische Zentralbank (EZB), die am späteren Nachmittag ihren Monatsbericht präsentiert und an diesem Donnerstag ihren Zinsentscheid bekannt geben wird. "EZB-Chef Mario Draghi hat in den Tagen voller Unsicherheit alle Gründe auf seiner Seite, geldpolitisch weiter auf dem Gas zu bleiben", schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets.

Ähnlich sah es Dirk Gojny von der National-Bank: "Es dürfte nun einmal mehr die Aufgabe der EZB werden, für die Stabilisierung des Euroraums zu sorgen", kommentierte er. Vermutlich werde es nun aus dem EZB-Tower "den Auftrag geben, italienische Staatsanleihen einzukaufen, auch mehr als üblich". Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) glaubt, dass die Währungshüter das Kaufprogramm über den März 2017 hinaus verlängern werden.

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