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Aktien Frankfurt: Wieder Verluste nach Erholung zur Wochenmitte

Veröffentlicht am 22.11.2018, 12:05
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Wieder Verluste nach Erholung zur Wochenmitte
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die Erholung zur Wochenmitte bereits wieder verpufft. Der Leitindex Dax (DAX) geriet am Donnerstag unter Druck und fiel bis zum Mittag um 0,61 Prozent auf 11 175,74 Punkte.

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax (MDAX) büßte 0,59 Prozent auf 23 166,92 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um rund ein halbes Prozent nach unten.

"Das gestrige Durchschnaufen war gemäß der markt- und charttechnischen Gemengelage nur ein Tropfen auf den heißen Stein", schrieb Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Noch vor zwei Tagen war der Dax mit knapp über 11 000 Punkten auf den tiefsten Stand seit Ende 2016 gesunken.

In den USA ist am Donnerstag Thanksgiving. Die Börsen in New York sind geschlossen und am Freitag ist der Handel verkürzt. Entsprechend bleiben die Impulse aus den Vereinigten Staaten für den deutschen Markt aus.

Statt dessen sorgten sich die Anleger wieder um Italiens Schulden, schrieb Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK. Der Konflikt zwischen der Europäischen Union und der Regierung in Rom habe sich zuletzt wieder intensiviert. Seit dem Antritt der neuen Regierung aus Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung im Frühsommer sind die Zinsen für italienische Staatsanleihen erheblich gestiegen. Hauptgrund ist ein hohes Misstrauen in den wirtschaftspolitischen Kurs der neuen Regierung, insbesondere in die auf steigender Neuverschuldung basierende Haushaltspolitik.

Am Dax-Ende fielen die Aktien des Kunststoffherstellers Covestro (4:1COV) um 2,69 Prozent. Sie hatten sich am Mittwoch noch ein wenig von Ihrem Kursrutsch in Folge einer Gewinnwarnung am Dienstag erholt.

Im MDax büßten die Aktien des Versorgers Uniper (4:UN01) mehr als 2 Prozent ein. Negative Nachrichten kamen aus London: Dort sackten die Anteile des Branchenkollegen Centrica (3:CNA) deutlich ab. Das Unternehmen spürt die von der britischen Regierung beschlossene Preisdeckelung und rechnet im ersten Quartal mit einem deutlichen Rückgang des operativen Gewinns. Großbritannien ist für Uniper ein wichtiger Markt.

Unter den größten Gewinnern im Nebenwerteindex SDax (SDAX) schnellten die Anteilsscheine der Shop Apotheke (4:SAEG) um knapp 5 Prozent in die Höhe. Der Arzneimittelversand dürfte zu den Gewinnern des zunehmenden Trends von Offline zu Online beim Medikamentenverkauf gehören, schrieb Analyst Alexander Thiel von der Deutschen Bank (DE:DBKGn).

Für die Aktien von Jost (105:JSTG) ging es um rund 5,5 Prozent nach oben. Der Lkw-Ausrüster hatte sein Wachstum im dritten Quartal nicht zuletzt wegen gut laufender Geschäfte in Nordamerika beschleunigt. Das Unternehmen habe beim Umsatz und beim bereinigten operativen Ergebnis die Erwartungen etwas übertroffen, sagte ein Händler.

Das deutsch-spanische Metallrecyclingunternehmen Befesa (105:BFSA) schließlich sieht sich zwar nach den jüngsten Quartalszahlen weiter auf Kurs. Dem erwartungsgemäßen bereinigten operativen Ergebnis stünden aber verfehlte Erwartungen beim Nettogewinn, beim Ergebnis je Aktie und beim Umsatz gegenüber, schrieb Analystin Sylvia Barker von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM). Zuletzt fielen die Befesa-Papiere um mehr als 3 Prozent.

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