FRANKFURT (dpa-AFX) - Am letzten Handelstag eines insgesamt guten Börsenjahres haben sich die Bewegungen am Aktienmarkt in Grenzen gehalten. Der deutsche Leitindex Dax (DAX) machte bis zum Mittwochmittag einen Teil seiner im Tagesverlauf erlittenen Verluste wett und stand 0,39 Prozent tiefer bei 10 818,20 Punkten. Tags zuvor hatte das Barometer noch um rund 2 Prozent angezogen.
Der MDax (MDAX) büßte am Mittag 0,34 Prozent auf 20 868,47 Punkte ein. Für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 0,11 Prozent auf 1841,35 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel um 0,12 Prozent.
Die Xetra-Schlussauktion findet bereits um 14.00 Uhr statt. An Silvester und an Neujahr bleibt die Börse in Frankfurt geschlossen. Erster Handelstag im neuen Jahr ist damit Montag, der 4. Januar.
DAX AUF JAHRESSICHT RUND 10 PROZENT IM PLUS
Für den deutschen Leitindex zeichnet sich nach der Jahresendrally der vergangenen Tage für 2015 ein Plus von rund 10 Prozent ab. Es war aber ein von starken Schwankungen geprägtes Börsenjahr: Zwischen dem Jahrestief im September bei 9325 Punkten und dem Rekordhoch im April bei 12 390 Zählern liegen mehr als 3000 Punkte.
Gestützt wurden die Kurse wieder einmal vom Billiggeld der Zentralbanken, das seit Jahren die Aktienmärkte antreibt. Mitte des Jahres hatten jedoch Konjunktursorgen deutliche Spuren hinterlassen. Kopfschmerzen bereiteten den Anlegern unter anderem der Kursrutsch an den chinesischen Börsen und der Ölpreisverfall.
VERSORGER LEGEN ZU
Am Mittwoch gehörten die Aktien der in diesem Jahr arg gebeutelten Versorger zu den Gewinnern. So legten die Papiere von Eon (ETR:EOAN) um 0,28 Prozent zu und für die Anteilsscheine von RWE (XETRA:RWEG) ging es gar an der Dax-Spitze um knapp 2 Prozent nach oben. Die Konzerne leiden unter der Energiewende in Deutschland sowie unter den Sorgen um Atomaltlasten. Auf Jahressicht haben RWE-Aktien inzwischen mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt, bei Eon beträgt das Minus derzeit rund 37 Prozent. Damit sind die Versorger-Aktien die größten Verlierer im Dax.
Die Nase vorn im Dax haben derzeit auf Jahressicht die Aktien von Adidas (XETRA:ADSGn) mit einem Plus von rund 58 Prozent. Der Sportartikel-Hersteller blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Vor allem bei der Kernmarke läuft es rund.
Die Papiere von Infineon (XETRA:IFXGn) und Fresenius (XETRA:FREG) liefern sich mit Jahresgewinnen von jeweils gut 50 Prozent ein Wettrennen um den zweiten Platz im Dax. Bei dem Chipkonzern sorgten ein positiver Ausblick auf 2016 sowie der Zukauf des US-Konzerns International Rectifier für gute Laune, während der Medizinkonzern vor allem von einem starken Infusionsgeschäft der Tochter Kabi profitiert.
TALANX IM FOKUS
Unternehmensnachrichten waren derweil am letzten Handelstag des Jahres Mangelware. Der Versicherer Talanx (XETRA:TLXGn) will bis 2018 mehr als die Hälfte seiner Beiträge in Mittel- und Osteuropa sowie in Lateinamerika generieren. Dies sagte der Auslandsvorstand Torsten Leue in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" (Mittwochausgabe). Die Aktien notierten zuletzt prozentual kaum verändert und schlugen sich damit etwas besser als der Gesamtmarkt.