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AKTIEN IM FOKUS: Online-Apotheken auf steiler Berg- und Talfahrt

Veröffentlicht am 22.08.2022, 16:24
© Reuters.
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FRANKFURT/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Aktien von Shop Apotheke (ETR:SAEG) und der schweizerischen Konkurrentin Zur Rose (SIX:ROSEG) haben am Montag ihre kräftigen Kursgewinne rasch wieder abgegeben und sind in die Verlustzone zurückgedreht.

Die Anteile des niederländischen Medikamenten-Versandhändlers büßten am Nachmittag im Nebenwerte-Index SDax 4,7 Prozent auf 73,88 Euro ein. Kurz zuvor war es für Shop Apotheke noch bis auf 81,12 Euro und damit um 4,7 Prozent nach oben gegangen. Die Papiere von Zur Rose gaben zuletzt um 3,5 Prozent auf 58,85 Franken (77,84 Euro) nach. Ihr Tageshoch hatten sie kurzzeitig bei 65,65 Franken (81,12 Euro) erreicht.

Zunächst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf informierte Personen berichtet, dass die Online-Apotheke Zur Rose strategische Optionen prüfe, darunter auch einen Verkauf. Das katapultierte die Aktie der beiden Online-Apotheken nach oben. Zur Rose, so hieß es bei Bloomberg weiter, habe in den vergangenen Monaten Gespräche mit möglichen Käufern geführt, etwa mit den US-Unternehmen KKR (NYSE:KKR) und Hellman & Friedman. Zur Rose selbst lehnte einen Kommentar ab. Der schweizerischen Nachrichtenagentur AWP sagte das Unternehmen, dass Marktgerüchte und Spekulationen grundsätzlich nicht kommentiert würden.

Kurz darauf sackten die Kurse wieder kräftig ab, nachdem "Apotheke Adhoc" berichtete, dass Schleswig-Holstein aus dem E-Rezept aussteige: Das aber sollte eigentlich von der kommenden Woche an in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein starten. Nun steige die Kassenärztliche Vereinigung (KV) in Kiel aus, da die Einführungsphase stagniere, bevor sie begonnen habe, hieß es. Der Grund dafür seien Bedenken des Landesdatenschützers gegen den Versand von QR-Codes per E-Mail an Patienten.

Auf eine positive Nachricht sei prompt eine negative gefolgt, kommentierte ein Händler das Auf und Ab der Apotheken-Aktien, denn im E-Rezept werden enorme Chancen für die beiden Unternehmen in Deutschland gesehen. Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect verwies unter anderem darauf, dass "die Verzögerung des E-Rezepts bereits bei Shop Apotheke Spuren im Wachstumskurs hinterlassen" hatte und erinnerte an die etlichen Aufschübe und Absagen zum E-Rezept. "Wann die Finalisierung des elektronischen Rezepts in Deutschland und auf europäischer Ebene vollzogen werden wird, kann derzeit niemand mit Bestimmtheit sagen."

Zugleich sei das Marktumfeld im europäischen Online-Pharma-Geschäft zunehmend härter geworden, sodass ein gewisser Konsolidierungsdruck nicht wundere, ergänzte er mit Blick auf die Spekulationen über das Abwägen strategischer Optionen der schweizerischen Online-Apotheke. "In solch einem Umfeld könnte es sinnhaft sein, die Kräfte mit einem finanzstarken Partner zu bündeln und sich so weiter Zeit erkaufen zu können."

Die Aktien von Zur Rose, zu der auch die Marke DocMorris gehört, sind im bisherigen Jahresverlauf um 75 Prozent bisher abgesackt. Der Börsenwert schrumpfte auf rund 674 Millionen Schweizer Franken. Shop Apotheke steht besser da. Sie büßte im bisherigen Jahresverlauf rund 35 Prozent ein. Ihr Börsenwert liegt aktuell bei 1,35 Milliarden Euro.

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