NEW YORK (dpa-AFX) - Schwache Auftragsdaten aus der US-Volkswirtschaft haben am Mittwoch spürbar auf die Stimmung an der Wall Street gedrückt. Besonders betroffen waren die konjunktursensiblen Technologiewerte. Der von Starinvestor Warren Buffett eingefädelte milliardenschwere Deal zwischen Kraft Foods und Heinz Ketchup konnte die Börsenlaune nicht stützen.
Rund zwei Stunden vor Handelsschluss büßte der Dow Jones Industrial (Dow 30) 1,06 Prozent auf 17 817,26 Punkte ein. Der breiter angelegte S&P-500-Index (S&P 500) gab um 0,84 Prozent auf 2073,92 Punkte nach. An der technologielastigen Börse Nasdaq sank der Auswahlindex Nasdaq 100
Anstatt im Vergleich zum Vormonat leicht zu steigen, waren die Aufträge für langlebige Güter im Februar deutlich um 1,4 Prozent gesunken. Wie das US-Handelsministerium darüber hinaus mitteilte, wurde der Zuwachs im Januar von 2,8 auf 2,0 Prozent nach unten korrigiert.
Allerdings seien mit Blick auf das kurz bevorstehende Quartalsende auch Umschichtungen spürbar, sagte ein Aktienstratege. Zudem geistere unentwegt die Frage durch die Handelsräume, wann nun die US-Notenbank wohl die Zinswende konkret einläuten werde. Das sorge ebenfalls für Verunsicherung, nachdem die Indizes unentwegt immer neue Höhen erklommen hätten. An diesem Tag etwa äußerte sich auch der Notenbank-Chef von Chicago, Charles Evans, in London und meinte, dass die Inflation trotz der deutlichen positiven Entwicklung am US-Arbeitsmarkt noch zu gering sei, um eine Zinsanhebung im laufenden Jahr zu rechtfertigen.
Top-Thema an der Wall Street war der geplante Zusammenschluss der beiden Traditionskonzerne Heinz und Kraft Foods (NASDAQ:KRFT). Das neue Unternehmen soll The Kraft Heinz Company heißen und mit einem Umsatz von rund 28 Milliarden US-Dollar der drittgrößte Nahrungsmittel- und Getränkekonzern in Nordamerika und die Nummer fünf weltweit werden. Als Besitzer von Heinz werden Buffett und sein Partner, der Finanzinvestor 3G, nach Abschluss der Transaktion zusammen 51 Prozent an dem neuen Lebensmittelkonzern halten. Die Papiere von Kraft schossen um knapp 35 Prozent in die Höhe.
Eine weitere Übernahme entfachte ein zweites Kursfeuerwerk: So schnappt sich der Druckerhersteller Lexmark (NYSE:LXK) (ETR:LXK) den Sofwarehersteller Kofax (NASDAQ:KFX). Während die Kofax-Aktien daraufhin um 46 Prozent nach oben sprangen, verteuerten sich die Lexmark-Papiere um 6,10 Prozent.
Im Dow standen zudem die erneut die Aktien von Merck & Co . (NYSE:MRK) (FSE:MCC) im Blick. Nachdem der Pharmakonzern tags zuvor Positives über sein Krebsmittel Keytruda zum Einsatz gegen fortgeschrittenen Hautkrebs berichtet hatte, teilte Merck nach Handelsschluss dann noch mit, dass der Rahmen für Aktienrückkäufe kräftig erweitert werde. Insgesamt wurde das Volumen um 10 Milliarden Dollar auf bis zu 11,7 Milliarden Dollar aufgestockt. Im schwachen Gesamtmarkt konnten die Papiere ihre Gewinne aber nicht halten und gaben zuletzt 0,14 Prozent nach.
Zu den wenigsten Gewinnern im US-Leitindex zählten dagegen die Aktien der Ölgesellschaften Chevron Corp. (NYSE:CVX) (FSE:CHV) mit plus 1,54 Prozent und ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) mit plus 0,88 Prozent. Trotz eines Rekordhochs bei den US-Ölreserven legten die Ölpreise wieder zu. Der Rückgang des Dollarkurses habe Auftrieb gegeben, hieß es dazu am Markt.