NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) dürfte am Mittwoch wegen der Nordkorea-Krise im Rückwärtsgang bleiben. Eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt taxierte der Broker IG den US-Leitindex mit 0,27 Prozent im Minus bei 22 026 Punkten. Am Vortag hatte er zwar auch am zehnten Handelstag in Folge einen Rekord erreicht, Anleger wurden dann aber vom Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea verunsichert. Letztlich hatte der Dow erstmals seit dem 24. Juli wieder mit einem kleinen Minus geschlossen.
Trump kündigte Nordkorea am Dienstag "Feuer, Wut und Macht" an. Diese indirekte Androhung militärischer Gewalt erwiderte Pjöngjang wenige Stunden später mit der "Erwägung" eines Raketenangriffs auf die US-Pazifikinsel Guam. Das Militär ziehe eine solche Attacke "ernsthaft" in Betracht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Laut Marktanalyst David Madden von CMC Markets meiden Anleger vor diesem Hintergrund das Risiko. In Phasen politischer Spannungen sei es "nichts für schwache Nerven", auf steigende Kurse zu setzen. Auf Unternehmensseite zieht zur Wochenmitte vor allem die Zwischenbilanz von Walt Disney (112:DIS) die Blicke auf sich. Das vorbörsliche Minus von rund 5 Prozent wurde vor allem mit einer enttäuschenden Umsatzentwicklung im dritten Geschäftsquartal begründet. Probleme macht dabei weiter der Sportsender ESPN, aber auch die Filmsparte konnte nicht an die Kinoerfolge aus dem Vorjahr anknüpfen. Lediglich das Geschäft mit Themenparks brummte. Groß war aber auch das Aufsehen wegen der Ankündigung von Walt Disney, dass der Medienkonzern mit einem eigenen Online-Videoservice im boomenden Streaming-Markt mitmischen will. Aus diesem Grund wurde die bisherige Partnerschaft mit dem Marktführer Netflix (2:NFLX) für beendet erklärt. Dies ließ die Aktie des Streaminganbieters vorbörslich um fast 4 Prozent abrutschen - auch wenn Netflix mit Talkmaster David Letterman einen prominenten Neuzugang für sein Programm gewinnen konnte.