NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte ihre moderate Aufwärtsbewegung vom Wochenstart am Dienstag fortsetzen. Börsianer verwiesen auf die jüngsten chinesischen Konjunkturmaßnahmen als Unterstützungsfaktor. Gedämpft werde die Kaufstimmung allerdings von Rezessionsängsten sowie Warnungen vor steigenden und länger anhaltend hohen US-Leitzinsen.
Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial eine Stunde vor Handelsbeginn mit 0,4 Prozent im Plus bei 34 069 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 wird rund 0,3 Prozent höher bei 15 092 Zählern erwartet.
Am Vortag war bekannt geworden, dass China dem angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stärker unter die Arme greifen will. Konkret geht es dabei unter anderem um die Stundung von Immobilienkrediten. Damit soll es ermöglicht werden, im Bau befindliche Immobilienprojekte zu Ende zu führen. Darüber hinaus könnte es weitere Stützungsmaßnahmen geben, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) mit Blick auf entsprechende Medienberichte an.
Für Belastung sorgen jedoch Kommentare von Vertretern der US-Notenbank Fed, die die Notwendigkeit einer weiteren Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr bekräftigt hatten. Dies nährt die Befürchtung, dass die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession abgleiten könnte. "Die US-Aktienmärkte haben eine weiche Landung oder eine freundlichere Rezession eingepreist, aber eigentlich besteht das Risiko, dass die Rezession härter ausfällt als erwartet", sagte Managerin Cecilia Chan von HSBC (LON:HSBA) Asset Management.
Unterdessen ist in den Vereinigten Staaten das Volumen der Verbraucherkredite im Mai deutlich geringer als von Experten erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat habe die Kreditvergabe um 7,2 Milliarden US-Dollar zugelegt, teilte die Fed mit. Volkswirte hatten im Schnitt mit 20,0 Milliarden Dollar gerechnet. Im Vormonat war die Kreditvergabe um revidierte 20,3 (zuvor: 23,0) Milliarden Dollar gestiegen.
Die Aktien von US Bancorp (NYSE:USB) stiegen im vorbörslichen Handel um 2,1 Prozent. Zuvor hatte die Bank of America (NYSE:BAC) die Papiere des Geldhauses von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 38 auf 40 US-Dollar angehoben.
Die Papiere von Iovance Biotherapeutics brachen vorbörslich um knapp 14 Prozent ein, nachdem das Biotech-Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Iovance will eigene Aktien im Wert von 150 Millionen Dollar öffentlich zum Kauf anbieten.
Die Anteilsscheine von Better Therapeutics schnellten vorbörslich um 32 Prozent nach oben. Der Anbieter einer digitalen Plattform für verschreibungspflichtige Therapeutika zur Behandlung von kardiometabolischen Erkrankungen teilte mit, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Mittel AspyreRx zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen hat.