NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Donnerstag dürfte die Wall Street nun mit moderaten Gewinnen in den Handel gehen. Experte Michael van Dulken vom Wertpapierhändler Accendo Markets stufte den starken Kursrutsch aus Enttäuschung über die Zinsentscheidung in Europa als überzogen ein und sieht entsprechendes Erholungspotenzial. Hieran ändern wohl auch besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten zunächst nichts.
Der Broker IG sah den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) vor Börsenstart bei 17 530 Punkten um 0,30 Prozent über dem Vortages-Schluss. Am Donnerstag hatte der US-Index 1,42 Prozent verloren. Auf Jahressicht bewegt er sich damit wieder im Minus, hob ein Händler hervor.
Nach Ansicht der Volkswirte der französischen Societe Generale (PA:SOGN) dürfte der Arbeitsmarktbericht nur eine Formalität auf dem Wege zur ersten Leitzinserhöhung in den USA seit der Finanzkrise im Dezember gewesen sein. Auch Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank sieht den Weg frei für eine Zinsanhebung. Aktien von Eli Lilly (NYSE:LLY) rücken mit dem Stopp der Entwicklung des Basalinsulins Peglispro in den Fokus. Einem Händler zufolge bleibt der US-Pharmakonzern bei seinem Ergebnisausblick, der im Mittelwert etwas unter den aktuellen Markterwartungen liege.
Der Minikamerahersteller Ambarella (NASDAQ:AMBA) enttäuschte den Markt indes. Die Aktien wurden vorbörslich mit einem Minus von fast 9 Prozent abgestraft. Die Bilanz des dritten Quartals traf zwar beim Umsatz die Erwartungen und überraschte beim Ergebnis je Aktie sogar positiv. Laut Analyst Ross Seymore von der Deutschen Bank war aber "der Ausblick sogar noch schlechter als erwartet". Im Sog fielen die Papiere des Aktion-Kamerabauers Gopro (NASDAQ:GPRO) um 5 Prozent.
Aktien des größte US-Autobauers General Motors (NYSE:GM) (GM) wurden nach Absatzzahlen für das China-Geschäft vorbörslich kaum gehandelt. GM verkaufte 14 Prozent mehr Autos in dem riesigen Markt als im Vorjahreszeitraum.