NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem Rückschlag am Vortag haben die US-Börsen (ETR:SXR4) zur Wochenmitte keine gemeinsame Richtung gefunden. Zuletzt gewann der Leitindex Dow Jones Industrial 0,54 Prozent auf 42.969,88 Punkte. Zum jüngsten Rekord, den er am Dienstag gleich zu Beginn erreicht hatte, fehlt ihm angesichts der anschließenden Verluste aber noch ein Stück.
Ähnlich sieht es beim marktbreiten S&P 500 aus, der vortags knapp an seiner bisherigen Bestmarke vorbeigeschrammt war. Er stieg am Mittwoch um 0,27 Prozent auf 5.830,95 Punkte. Für den am Dienstag besonders schwachen technologielastigen Nasdaq 100 ging es zur Wochenmitte um weitere 0,07 Prozent auf 20.144,97 Punkte nach unten. Ihn bremste die nur durchwachsene Kursentwicklung der Halbleitertitel nach den jüngsten Verlusten.
Neben den bevorstehenden US-Wahlen stehe die aktuelle Unternehmensberichtssaison im Fokus, schrieben die Experten von Index Radar. "Die Erwartungen sind zuletzt deutlich gesunken, was durchaus positiv zu werten ist." Die Geschäftszahlen sehen sie als Lackmustest, ob die jüngsten Kursgewinne gerechtfertigt waren. "Zumindest für die amerikanische Berichtssaison sind wir insgesamt leicht optimistisch gestimmt. So haben die US-Konjunkturdaten im dritten Quartal fast durchweg positiv überrascht, vor allem der Arbeitsmarkt brummt", so Index Radar.
Dazu liegt das Augenmerk der Anleger weiter auf der Geldpolitik. Falls die US-Notenbank Fed die Zinsen bis zum Jahresende weiter senke, dürfte die amerikanische Wirtschaft eine "sanfte Landung" hinlegen, sagte Gerard Cassidy, Leiter der US-Bankaktienstrategie bei RBC Capital Markets. Dies würde auch die Geschäfte im Investmentbanking stützen, insbesondere was Börsengänge sowie Fusionen und Übernahmen angehe.
Eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte Anfang November gilt an den Märkten als so gut wie sicher. Auch für die Fed-Sitzung Mitte Dezember wird überwiegend mit einer Senkung in dieser Größenordnung gerechnet, wie das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME belegt.
Mit Morgan Stanley (NYSE:MS) veröffentlichte am Mittwoch eine weitere US-Bank erfreuliche Zahlen. Sowohl der Gewinn je Aktie als auch die Erträge übertrafen die Konsensschätzungen. Dies honorierten die Papiere mit einem Kursanstieg von 6,6 Prozent sowie einem Rekordhoch. Branchenkollegin US Bancorp (NYSE:USB) überraschte mit dem Gewinn ebenfalls positiv. Die Aktien setzten mit plus 4,8 Prozent ihren Aufwärtstrend fort und erreichten den höchsten Stand seit Mitte 2022.
Weiter im Aufwind ist auch United Airlines (NASDAQ:UAL) . Dank überraschend guter Quartalszahlen der Fluggesellschaft zogen die Titel um 12,4 Prozent an und waren damit so teuer wie zuletzt im Februar 2020. Die Aktien von Abbott Laboratories (NYSE:ABT) stiegen um 1,2 Prozent. Der Pharmakonzern konkretisierte im Rahmen der Zahlenvorlage seinen Ergebnisausblick für das Schlussquartal.
Beim Netzwerkausrüster Cisco (NASDAQ:CSCO) sorgte eine neue Kaufempfehlung von Citigroup für Kursgewinne von 3,3 Prozent. Damit eroberten die Aktien die Dow-Spitze.
Die Papiere des Impfstoffherstellers Novavax (NASDAQ:NVAX) sackten um fast 17 Prozent ab. US-Behörden stoppten einen experimentellen Grippe- und Covid-19-Kombinationsimpfstoff des Unternehmens, weil ein Studienproband eine schwere Nervenerkrankung entwickelt hatte.