Investing.com – An den europäischen Aktienbörsen gab es am Dienstag gemischte Vorzeichen, nachdem aus Deutschland enttäuschende Daten hereingekommen waren und die dritte Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Eurozone unverändert geblieben war.
Kurz vor Mittag gewann der Euro Stoxx 50 0,10% hinzu, der französische CAC 40 rutschte um 0,05% ab, während der Dax 30 um 0,23% höher lag.
Die Fabrikaufträge in Deutschland sind im Januar um 7,4% eingebrochen und haben damit ihren größten Rückschritt im Monatsvergleich in acht Jahren erlitten, was zu neuen Sorgen über die Lage in der größten Volkswirtschaft der Eurozone geführt hat. Der Rückgang liegt vor allem im Einbruch der heimischen Nachfrage um 10,5% begründet, obwohl die Auslandsnachfrage aus dem Euroraum ebenfalls um 7,8% gesunken ist.
Gleichfalls am Dienstag kam die zweite Korrektur der Schätzung des Euroraum-BIP im vierten Quartal, die gegenüber dem Vorjahr ein unverändertes Wachstum von 1,7% zeigte.
Zu den Unternehmen. Aggreko (LON:AGGK) führte die Verliererliste im Stoxx 600 an, mit einem Kurseinbruch von mehr als 12%, nachdem der Anbieter von Notstromaggregaten einen 24 prozentigen Rückgang des Gewinns berichten musste und warnte, dass 2017 noch schlimmer werden würde.
Just Eat (LON:JE) führte mit einem Kursgewinn den europäischen Index nach oben, nachdem der Online-Lieferservice einen Umsatzsprung von 93% gemeldet hatte.
Unterdessen hat sich der Ölpreis heute am dritten Tag in Folge kaum bewegt, da die Investoren orientierungslos sind, angesichts der steigenden Förderung von US-Schieferöl einerseits und den Produktionskürzungen der Opec und anderer Ölexporteure andererseits.
Energiewerte erlitten zumeist Verluste, so der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF), der 0,87% an Wert verlor und die italienische ENI (MI:ENI) SpA, die 0,27% nachgab, während der norwegische Konkurrenten Statoil ASA (OL:STL) ein leichtes Plus von 0,07% verbuchte.
Finanzaktien befanden sich ebenfalls auf dem Rückzug. In Frankreich fielen die Anteile von BNP Paribas (PA:BNPP) um 0,60% und die der Societé Generale (PA:SOGN) verloren 0,34% an Wert, während die Deutschen Bank (DE:DBKGn) um 1,84% einbrach und die Commerzbank (DE:CBKG) mit einem Verlust von 1,57% gehandelt wurde.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums gab die Aktie der italienischen Intesa Sanpaolo (MI:ISP) 0,09% nach, während die Unicredit (MI:CRDI) 0,22% an Wert verlor. In Spanien fiel der Kurs der Bank BBVA (MC:BBVA) um 0,79%, während der Wert von Banco Santander (MC:SAN) um 0,15% gesunken ist.
In London legte der rohstofflastige FTSE 100 um 0,14% zu, da Bergbauaktien zumeist Gewinne verbuchten.
Anteile an Glencore (LON:GLEN) gingen um 0,15% nach oben, während BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) Kurssprünge von jeweils 1,20% und 1,38% machten. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend verlor Anglo American (LON:AAL) 0,44%.
Energieaktien lagen etwas höher. BP (LON:BP) legte um 0,09% zu und Royal Dutch Shell (LON:RDSa) gewann 0,28% hinzu.
Im Finanzsektor war die Lage gemischt. HSBC Holdings (LON:HSBA) stieg um 0,14% an, allerdings gab die Royal Bank of Scotland (LON:RBS) 0,21% ab, während Barclays (LON:BARC) um 0,48% anstieg, aber Lloyds Banking (LON:LLOY) 0,61% verlor.
Die US-Aktienfutures deuten für die Markteröffnung Verluste oder keine Veränderung an. Der Dow Jones Industrial Average Futures war unverändert, der S&P 500 Futures gab um 0,06% nach, während der Nasdaq 100 Futures 0,07% verlor.