Investing.com - Am Freitag steht an der Wall Street der vierfache Hexensabbat an. Daher kommen die US-Futures vor US-Börsenbeginn kaum vom Fleck und das, obwohl die Trump-Administration wohl vorübergehend 437 China-Waren von den Strafzöllen befreit hat.
Der TV-Sender CNBC berichtete unter Vorlage von Dokumenten aus dem Büro des US-Handelsbeauftragten, dass Produkte wie Weihnachtsbaumbeleuchtungen, Plastikstrohhalme, Hundeleinen und Leiterplatten von der Liste gestrichen wurden.
Gestern wurden die Vorgespräche zwischen den USA und China wieder aufgenommen. Die Vertreter beider Seiten sollen die hochrangigen Handelsverhandlungen für Anfang Oktober vorbereiten. Mehrere Medienhäuser hatten zuletzt berichtet, dass die chinesische Delegation bis nächste Woche bleiben wird, um u.a. landwirtschaftliche Gebiete zu besuchen.
Die Unsicherheit rund um die Handelsgespräche bleibt allerdings groß. So hatte der Online-Dienst LiveSquawk vor wenigen Minuten gemeldet, dass US-Präsident Donald Trump nicht auf einen Interimsdeal mit China aus sei.
Handelsminister Wilbur Ross sagte am Donnerstag, dass "es komplizierter ist" als eine einfache Diskussion darüber, wie viele Sojabohnen China kaufen sollte.
Die Nasdaq 100-Futures stiegen bis 6:51 AM ET (10:51 GMT) um 23 Punkte oder 0,3%, während die Dow-Futures um 57 Punkte oder 0,2% zulegten. Die S&P 500-Futures legten um 6 Punkte oder 0,2% zu.
Bei den Einzelwerten gefragt waren Halbleiteraktien. NVIDIA (NASDAQ:NVDA) legte um 0,4% zu, Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) um 0,6% und Micron Technology (NASDAQ:MU) um 0,8%.
Unterdessen verlor der der beliebte Hersteller von Streaming-Boxen Roku (NASDAQ:ROKU) weitere 5,2%. Anleger befürchten, dass die neuen Streaming-Geräte von Comcast (NASDAQ:CMCSA) und Facebook (NASDAQ:FB) Marktanteile gewinnen werden. Roku-Aktien haben in diesem Monat bereits 21% verloren
Netflix-Aktien (NASDAQ:NFLX) sanken um 0,9%, während die Anteilsscheine von Altria Group (NYSE:MO) um 0,3% fielen.
Heute auf der Agenda stehen einige Reden von US-Notenbankern. Boston Fed Präsident Eric Rosengren, Dallas Fed Präsident Robert Kaplan und New York Fed Präsident John Williams werden sich heute äußern. Mit großer Spannung wird die Rede von Williams erwartet, da die New Yorker Fed in den letzten Tagen massiv am US-Geldmarkt intervenieren musste, damit die Kreditzinsen nicht weiter explodieren.
Für erratische Kursbewegung am Freitag könnte der vierfache Hexensabbat sorgen, an dem große Mengen von Optionen und Futures verfallen.
Am vierfachen Hexensabbat laufen gleichzeitig Aktienoptionen, Indexoptionen, Indexfutures und auch Futures auf einzelne Aktien ab.
Oft gehen die großen Verfallstage mit erhöhter Volatilität und erhöhtem Handelsvolumen an den Börsen einher, insbesondere gegen Ende des Handelstages.
Seit 2013 ging es in der Woche vor dem vierfachen Hexensabbat mit dem S&P 500 durchschnittlich um 0,19 Prozent nach unten. In der darauffolgenden Woche gab der US-Index, der 500 US-Unternehmen umfasst, im Schnitt 0,34 Prozent ab.
Bei den Rohstoffen stiegen die Futures auf Rohöl um 0,9% auf 58,73 $ pro Barrel. Die Gold-Futures kletterten um 0,4% auf 1.511,45 $ pro Feinunze, während der U.S. Dollar Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs Hauptwährungen bewertet, um 0,1% auf 97,968 stieg.